Caracas. Wie der lateinamerikanische Nachrichtensender Telesur berichtete, hat die Regierung von Präsident Álvaro Uribe die Botschaften von Kuba, Ecuador und Venezuela seit dem Jahr 2003 ausspioniert. Die habe ein Agent des Geheimdienstes DAS gegenüber dem kolumbianischen Journalisten Hollman Morris erklärt.
Die betreffenden Äußerungen wurden in einem Programm des Radiosenders Ecuador Inmediato verbreitet. Das Vorgehen, hieß es dort, sei eine Verletzung internationalen Rechts.
Der Mitarbeiter des DAS hatte erklärt, dass dieser Dienst illegale Spionage gegen die diplomatischen Vertretungen betrieben habe, die auch eine Beschattung der Botschafter umfasste. In dem anonym geführten Gespräch sagte der Agent aus, dass von seiner Behörde ?verschiedene Untersuchungen durchgeführt wurden, deren wichtigste mit der Ausspionierung der gesamten lateinamerikanischen Linken zusammenhängt?.
Das Vorhaben sei von einer Gruppe geleitet worden, die auch für Beschattungen von leitenden Richtern des Obersten Gerichtshofes verantwortlich ist und die in Skandale wegen illegaler Spionage gegen Journalisten und Oppositionspolitiker verwickelt ist.
"Das Ganze funktionierte über die Einschleusung von Agenten oder externer Beschattungskräfte, die auf die Botschafter dieser Länder angesetzt werden", offenbarte der DAS-Funktionär in dem Radiointerview.
Wie der Geheimdienstmitarbeiter ausführte, wurden dabei "verschiedene Treffen infiltriert, Personenquellen der jeweiligen Länder rekrutiert und ausländische Nichtregierungsorganisationen bespitzelt".
Am vergangenen Montag forderte DAS-Direktor Felipe Muñoz die kolumbianische Staatsanwaltschaft dazu auf, eine Untersuchung gegen Exagenten einzuleiten, die nach eigenen Angaben über Informationen zu Beschattungsmaßnahmen gegen Politiker, Journalisten und hochrangige Juristen verfügen.
Der Journalist Hollman Morris erklärte im Gespräch mit dem Sender Ecuador Inmediato an, dass "die Geheimpolizei DAS, deren direkter Verantwortlicher der Präsident der Republik ist, seit 2003 damit befasst sind, all diejenigen zu verfolgen, die anders denken oder sich gegen Präsident Álvaro Uribe stellen". Dies sage die kolumbianische Staatsanwaltschaft - "und nicht etwa Hollman Morris", fügte er hinzu.
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