Venezuela

Bauern-Aktivist angeschossen

Erneutes Attentat auf einen politisch aktiven Landarbeiter in Venezuela. NGOs: "Stiller Krieg der Großgrundbesitzer"

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Bauern-Aktivist angeschossen
Aktivist José Pimental

Caracas. Auf den Bauern und Aktivisten José Pimentel wurde gestern ein Anschlag verübt. Pimentel wurde durch drei Schüsse schwer verletzt, zwei trafen ihn in den Kopf. Der Sprecher der Bauernbewegung im Bundesstaat Cojedes trank gerade vor dem örtlichen Nationalen Institut für Boden (INTI) einen Kaffee, als von einem Motorrad aus das Feuer auf ihn eröffnet wurde. Dies ist bereits das zweite Attentat, das in diesem Jahr auf den Aktivisten der Frente Nacional Campesino Simón Bolívar verübt wurde. Anfang März schossen schon einmal Unbekannte auf ihn.

Die Frente Nacional Campesino sprach von Auftragskillern und sieht als Hintermänner Landeigentümer, die gegen eine Bodenreform kämpfen. Nach dem ersten Anschlag hatte Pimental Personenschutz erhalten und es laufen Ermittlungsverfahren gegen fünf Personen, die ihn kurz vor dem ersten Anschlag bedroht hatten. Die Personen befinden sich allerdings auf freiem Fuß. Nach Angaben der FNC wurden im Zusammenhang mit dem Konflikt um eine Bodenreform bereits 218 Bauern in Venezuela ermordet. Die FNC spricht von einem "stillen Krieg der Bodenbesitzer und ihrer Interessensorganisationen" .