Honduras

Angst vor Terrorkampagne vor Wahlen

Aktivisten der Demokratiebewegung in Honduras warnen vor Zunahme der Gewalt, Widerstandsfront erneuert Spendenaufruf

Tegucigalpa. Aktivisten der Demokratiebewegung in Honduras warnen vor einer Zunahme der Repression vor dem nahenden Wahltermin Ende November. Die Machthaber unter Führung des ehemaligen Parlamentspräsidenten Roberto Micheletti wollen an dem regulären Wahltermin festhalten, obwohl sich die demokratischen Kräfte im Land und alle relevanten Organisationen der internationalen Gemeinschaft gegen die Abstimmung aussprechen.

Im Interview mit der deutschen Tageszeitung Neues Deutschland kritisierte auch die renommierte Menschenrechtsaktivistin Bertha Oliva von der Organisation COFADEH den Wahltermin. "Im Land bestehen schlichtweg keine Bedingungen, um eine freie und faire Abstimmung durchzuführen." Es gibt weder die notwendige Freiheit noch gleiche Voraussetzungen für alle Anwärter, so Oliva, die im Interview weitere Argumente aufzählte: Die Vorwahlen der großen Parteien seien von Unregelmäßigkeiten bestimmt gewesen, die Führung des Obersten Wahlgerichtes sei illegal eingesetzt, oppositionelle Medien geschlossen worden. Und es gebe keine unabhängige Kontrolle des Wahlprozesses.

Ungeachtet dieser Kritik unterstützen neoliberale und rechte Kräfte aus Europa die Putschisten immer offener bei deren Versuch, eine Machtkonsolidierung an den Wahlurnen zu erreichen. So stellte die deutsche FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung einen Fünf-Punkte-Plan vor, der unter anderem die Durchführung der Wahl vorschlägt.

Weniger erfolgreich waren die europäischen Fürsprecher des Putschregimes jedoch bei den Vorbereitungen der Europäisch-Lateinamerikanischen Parlamentarierversammlung EuroLat. Für die Tagung des Gremiums nächste Woche in Panama wurde die Außenministerin der letzten gewählten honduranischen Regierung, Patricia Rodas, eingeladen. Vertreter rechter und liberaler Parteien waren bei dem Versuch gescheitert, die Einladung Rodas´ zu verhindern

Im Gespräch mit amerika21.de bat eine Vertreterin der Nationalen Widerstandsfront gegen den Staatsstreich indes erneut um Spenden für den Kampf der Demokratiebewegung. Die Landarbeiterorganisation Via Campesina hat dafür ein Konto eingerichtet:

Spendenkonto

Bank: Ipar Kutxa

Filiale: 0023

Filialadresse: Gudari, 2 - 48.340 Zornotza (Bizkaia) - País Vasco

Kontoinhaber: Asociacion Lurbide

Adresse: Iñigo López de Haro, 9 bajo, GERNIKA (BIZKAIA), País Vasco

Land: Spanien

SWIFT: CVRVES2BXXX

IBAN: ES54 3084 0023 5364 0006 1004

Stichwort: Lucha Honduras

Bei Fragen wenden Sie sich an Amerika21-Redakteur Harald Neuber


Foto: amnesty.de