Venezuela

Chávez: "Den Iran respektieren"

Die Präsidenten von Venezuela und Nicaragua unterstützen öffentlich ihren wiedergewählten Amtskollegen Mahmud Ahmadinedschad

Caracas. Der iranische Fernsehsender PressTV meldete am heutigen Montag (22.6.2009), dass Venezuelas Präsident Hugo Chávez erneut öffentlich Partei für seinen iranischen Amtskollegen Mahmud Ahmadinedschad ergriffen hat. "Wir rufen die Welt auf, den Iran zu respektieren, weil es Versuche gibt, die Kraft der iranischen Revolution zu unterminieren", äußerte sich das Staatsoberhaupt in seiner Radio- und Fernsehsendung "Aló Presidente"zitiert.

Der Comandante der Bolivarianischen Revolution gehörte zu den ersten Staatsoberhäuptern, die am 13. Juni unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Wahlergebnisses dem wiedergewählten iranischen Präsidenten gratulierten. Ungeachtet der Proteste in Teheran und des internationalen Drucks auf den Iran, blieb Chávez bei seiner Position und bekräftigte sie sogar noch. Am 18. Juni verkündete er im Fernsehen: "Heute sprach ich mit dem Präsidenten Ahmadinedschad, um ihm meine, unsere Solidarität auszudrücken angesichts der Attacken, die er vonseiten des Weltkapitalismus erhält", zitiert ihn der englische Dienst der venezolanischen Agencia Bolivariana de Noticias (ABN). In der Zwischenzeit hatte Venezuelas Aussenminister Nicolás Maduro den in Caracas akkreditierten Botschafter des Irans, Adbulah Zifan, empfangen, um ihm die Unterstützung der Bolivarischen Republik zu versichern.

Am 15. Juni gratulierte Nicaraguas Präsident Daniel Ortega seinem iranischen Partner zur Wiederwahl. Der Sandinist sagte, dass Ahmadinedschad mit seinem 63 Prozent-Sieg "erneut diesen Imperialismus und alle seine Herrschaftsarten zurückgeschlagen hat". Einen Tag später informierte die sandinistische Webseite "La voz del sandinismo" (Die Stimme des Sandinismus), dass der iranische Botschafter in Managua, Akbar Esmaeil Pour, im Interview mit dem nicaraguanische Fernsehsender Canal 4 erklärte, der Wahlsieg von Ahmadinedschad bedeute die Fortsetzung und Vertiefung der bilateralen Beziehungen.

Die Positionierung der beiden lateinamerikanischen Staatsoberhäupter erfolgte parallel zu dem Gerücht, das der neokonservative Politiker und Geheimdienstberater Michael Ledeen in die Welt setzte. Am 14. Juni verbreitete er über seinen Blog, dass venezolanisches Sicherheitspersonal in Teheran tätig wäre und brachte es mit der Niederschlagung der Proteste in Verbindung. Das wurde zwar nicht bestätigt, aber mittels israelischer Blogger fand das Gerücht weitere Verbreitung.