Deutschland

Beitrag zur Gegenöffentlichkeit

Zwei Jahre Amerika21.de: Unser Portal hat sich als Onlinemedium etabliert. Exklusive Informationen und die Beteiligung der User tragen dazu bei

Amerika21.de feiert sein zweijähriges Bestehen. Am 12. Juli 2007 ging unsere Seite online - als einzigartiges Medienprojekt. Denn amerika21.de verbindet verschiedene Elemente. Unseren Leserinnen und Lesern bieten wir professionelle Informationen über das Geschehen in Lateinamerika. In einem Watchblog verfolgen wir kritisch die Berichterstattung über Lateinamerika in deutschsprachigen Medien. Eine weitere Unterseite bietet Solidaritätsgruppen ein Forum zu Präsentation und Austausch.

Amerika21.de ist damit auch ein Produkt der Mediendebatte in den Staaten der neuen lateinamerikanischen Linken. Einige unserer Redaktionsmitglieder haben diese Debatte mit geprägt: Als ständige Autoren in den regionalen Politik- und Medienforen Lateinamerikas, als Referenten auf Kongressen des Fernsehsenders Telesur oder als Organisatoren von Seminaren für Basismedien in Venezuela.

Der Erfolg gibt uns Recht. Wegen der hohen Nachfrage mussten wir gut ein Jahr nach dem Start von Amerika21.de unseren Server wechseln. Gerade bei herausragenden Geschehnissen in Lateinamerika - den Verfassungsreferenden in verschiedenen Staaten der Region oder nach dem Militärputsch in Honduras Ende Juni dieses Jahres - geht die Nachfrage massiv in die Höhe. Unser Vorteil: Ein dezentral arbeitendes Redaktionsteam kann kurzfristig auf solche Ereignisse reagieren. Anders als Printmedien gelingt es amerika21.de, fast live über den Fortgang der Dinge zu berichten.

Das Ansehen von Amerika21.de zeigt sich aber auch durch die wachsende Zahl an Zuschriften. Studierende fragen nach Informationen an, die sie in den etablierten Medien nicht finden. Leser senden uns inhaltliche Hinweise. Und auch Kritiker lassen uns mitunter weniger freundliche Kommentare zukommen. Sie stellen damit unter Beweis, dass Amerika21.de zwei Jahre nach seiner Gründung einen festen Beitrag zur Gegenöffentlichkeit liefert und als Teil dieser Gegenöffentlichkeit wahrgenommen wird.

Im letzten Jahr haben wir zunehmend mit Partnermedien zusammengearbeitet. Neben deutschsprachigen Publikationen wurde die Liste dieser Medien durch lateinamerikanische Presseorgane wie aporrea.org ergänzt. Weitere Kooperationen sind geplant. Möglich ist das auch durch eine spanischsprachige Unterseite, die wir seit Anfang des Jahres betreiben.

Amerika21.de wird weiter aktuell und hintergründig berichten und Informationen liefern, die in der deutschsprachigen Presse sonst - sei es aus mangelnden Kapazitäten oder aufgrund des fehlenden politischen Willens - nicht zu finden sind. Die Betreiber sehen das Projekt dabei in der Tradition professioneller Weblogs, die besonders in Nord- und Südamerika inzwischen einen festen Platz in der Presselandschaft gefunden haben.

Vor allem aber: Amerika21.de ist bislang ein Non-Profit-Projekt. Die Betreiber bekommen keine Gelder für ihre Arbeit. Im Gegenteil sind sie in der Vergangenheit selbst für den Unterhalt des Portals aufgekommen. Das bedeutet auch, dass die Seite von der Beteiligung der Leserschaft lebt. Seit dem Militärputsch in Honduras war das Engagement groß, Amerika21.de zu unterstützen. Leserinnen und Leser haben Beiträge übersetzt oder bei Recherchen geholfen. Diesen Trend wollen wir ausbauen. Denn Amerika21.de will vor allem eines sein: Ein Forum für alle, die auf der Suche nach einer aktuellen und hintergründigen Berichterstattung über Lateinamerika sind. Dazu können Sie beitragen.

Kontakt: redaktion [ a t ] amerika21 . de