Venezuela

Satellit "Simon Bolívar" bald im Einsatz

Venezolaner übernehmen von chinesischen Technikern die Kontrolle. Trabant soll soziale Programme unterstützen

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Satellit "Simon Bolívar" bald im Einsatz
Kein Modell mehr: Venesat-1, hier von Präsident Chávez vorgeführt

Caracas. Nach einer mehrtägigen Testphase sollen venezolanische Experten am 10. Januar die Kontrolle über den ersten Nachrichtensatelliten dieses südamerikanischen Landes übernehmen. Der in China produzierte Satellit Venesat-1 wird nach Angaben der Regierung im Laufe des ersten Semesters 2009 in Dienst genommen werden. Seine Aufgabe ist, in abgelegenen und sozial benachteiligten Gebieten Telekommunikationsdienste anzubieten. So sollen auch die sozialen Programme der Staatsführung unterstützt werden.

Das nationale Kontrollzentrum wird nach Angaben der Ministerin für Telekommunikation und Information, Socorro Hernández, am 10. Januar betriebsbereit sein. An diesem Tag sollen die venezolanischen Experten die Kontrolle von den chinesischen Technikern übernehmen.

Der Satellit war am 29. Oktober 2008 mit einer chinesischen LM-3B vom Kosmodrom Xichang aus in den Orbit geschossen worden. Venesat-1 wird vom venezolanischen Wissenschafts- und Technologieministerium betrieben. Er besitzt zwölf C- und 14 Ku-Band-Transponder, hat eine Masse von 5100 kg und eine erwartete Lebensdauer von 15 Jahren.

Der Venesat-1 wurde von der chinesischen China Aerospace Science and Technology Corporation entwickelt. Als Gesamtpreis beläuft sich auf umgerechnet 325 Millionen Euro.

Nach Angaben der Ministerin Hernández werden 40 Prozent der Sendekapazität für medizinische Dienste verwendet werden, 20 Prozent für Bildungsprogramme, 16 Prozent für kommunale Projekte und sechs Prozent für die Koordinierung von Ernährungsprogrammen. Die Verantwortliche im Ministerium für Wissenschaft und Technologie, Nuris Orihuela, sprach von einem "sozialistischen Satelliten". Im Gegensatz zu anderen Trabanten sei Venesat-1, der in Venezuela als "Simon-Bolívar-Satellit" bekannt ist, in die Erdumlaufbahn gebracht worden, "um als Instrument des sozialen Zusammenschlusses zu dienen".


Bildquelle: unesco.org