Währungsunion verabschiedet

ALBA-Bündnis will nächstes Jahr gemeinsame Währung Sucre einführen. St. Vincent und die Grenadinen strebt Mitgliedschaft in linkem Handelsbündnis an

1804-Waehrungsunion_0.jpg

Währungsunion verabschiedet
Chávez inmitten der befreundeten Staatschefs, zu seiner Linken Raúl Castro aus Kuba

Cumaná. Die Mitgliedsstaaten der Bolivarischen Alternative für unser Amerika (ALBA) haben auf ihrem Gipfeltreffen am Donnerstag (Ortszeit) einstimmig die Schaffung eines gemeinsamen Währungssystems beschlossen. Dies berichtet die venezolanische Nachrichtenagentur ABN, unter Berufung auf eine Erklärung von Venezuelas Präsident Hugo Chávez nach der Zusammenkunft mit seinen Amtskollegen im venezolanischen Cumaná, rund 300 Kilometer östlich von Caracas.

Die anfangs virtuelle Währung mit dem Namen Sucre wollen die ALBA-Mitglieder Bolivien, Honduras, Kuba, Nicaragua und Venezuela sowie das assoziierte Ecuador Anfang 2010 einführen. Dann soll zunächst der gemeinsame Handel mit dem neuen Geld abgerechnet werden. Die englischsprachige Karibikinsel Dominica, die dem Bündnis ebenfalls angehört, nimmt vorerst nicht aktiv an dem Projekt teil.

Neben den Staatschefs der genannten Mitgliedsstaaten und Ecuadors, nahm auch der Präsident Paraguays, Fernando Lugo, als Beobachter an dem Treffen teil. Der Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen war durch Ministerpräsident Ralph Gonsalves ebenfalls auf dem ALBA-Gipfel vertreten. Gonsalves betonte, man sei zu einer Vollmitgliedschaft bereit und wünsche sich diese.

Die Regionalwährung Sucre wurde auf dem ALBA-Gipfel im vergangenen November in Caracas angekündigt. Damit soll ein Weg eingeschlagen werden, eine größere Unabhängigkeit von den internationalen Finanzmärkten zu erreichen und die "Diktatur des Dollar", so Venezuelas Präsident Chávez, zu beseitigen.

Sucre steht für "Vereinheitlichtes Ausgleichssystem" (Sistema Único de Compensación Regional de Pagos) und ist zudem voller Symbolik: Nach dem südamerikanischen Freiheitshelden Antonio José de Sucre war die Währung in Ecuador bis zur Dollarisierung im Jahr 2000 benannt.

Der Kämpfer gegen die spanische Kolonialherrschaft Sucre wurde Ende des 18. Jahrhunderts im venezolanischen Cumaná geboren. Der Bundesstaat in dem das historische Treffen nun stattfand ist ebenfalls nach ihm benannt. Cumaná wurde wohl auch deshalb als Sitzungsort für die Verabschiedung des neuen Geldes gewählt.


Bildquelle: Zurimar Campos, ABN