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Chávez tauscht Autos um

Venezuelas Regierung will alte PKW gegen moderne Gasautos auswechseln. Wagen stammen aus Joint Venture mit Iran

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Chávez tauscht Autos um
Produktion bei dem Unternehmen Veniautos

Caracas. Um die Umwelt zu schützen, will die venezolanische Regierung den Umtausch alter und verbrauchsintensiver PKW gegen moderne Modelle mit Erdgasantrieb unterstützen. Das erklärte Präsident Hugo Chávez Ende vergangener Woche. "Wir werden verschwenderische Autos, die Abgase in die Luft pusten, gegen neue Familienautos tauschen, die mit Gas angetrieben werden und keine Umweltbelastung mit sich bringen", so Chávez. Um den Anreiz für die Autofahrer zu steigern, will die Regierung die Tankkosten der gasbetriebenen Wagen im ersten Jahr übernehmen.

Die neuen Modelle stammen von dem Unternehmen Veniautos, einem venezolanisch-iranischen Mischkonzern. Nach Angaben des Kommunikations- und Informationsministeriums sind in Venezuela bislang 3000 PKW der Modelle "Saman" und "Centauro" fertig gestellt worden. Ein konkretes Ziel wurde bei der Umtauschaktion nun nicht benannt. Mittelfristig aber sollen die alten US-Straßenkreuzer aus dem Straßenbild verschwinden. Ihr Verbrauch liegt im Schnitt bei 20 Liter pro 100 Kilometer, zudem haben sie keine Filtersysteme eingebaut. Vor allem in der Hauptstadt Caracas führt das zu einer enormen Luftverschmutzung. Der Benzinpreis in Venezuela liegt im Schnitt bei 2,5 Eurocent pro Liter.

Chávez pries die Vorzüge der venezolanisch-iranischen Autos: "Es sind sehr günstige und gute Wagen. Sie kosten die Hälfte eines vergleichbaren Modells aus westlicher Produktion". Um der Kritik der Opposition zuvorzukommen, verwies der Staatschef auf die Einsparungen bei herkömmlichen Kraftstoffen. Diese Kraftstoffe könnten zu internationalen Preisen exportiert werden. Die Initiative der Regierung diene daher zwei Zielen, so Chávez: "Haushaltseinsparungen und Ökologie."


Die Presseerklärung der venezolanischen Regierung finden Sie hier.