Amerikas

Kolumbien: Präsident bricht Streik durch Ausnahmezustand

Alvaro Uribe verhängt nach wochenlangem Streik den Ausnahmezustand im Justizsystem. UNO besorgt über Massenverhaftungen

Bogotá. Am Freitag erklärte sich die UNO besorgt über die andauernden Massenverhaftungen in Kolumbien. In einigen Regionen des Landes würden massenhaft Menschen in Vorbeugehaft genommen. Darüber hinaus sei die gesundheitliche Lage in den Gefängnissen besorgniserregend, berichtet die Nachrichtenagentur EFE. In den vergangenen Tagen haben fünf Beobachter der UNO Gefängnisse, Militär- und Polizeistationen in mehreren Regionen besucht, aus denen Nichtregierungsorganisationen (NGO) die schwersten Fälle von willkürlichen und massenhaften Verhaftungen berichteten.

Der UNO-Bericht sieht die Verhaftungswelle im Zusammenhang mit dem Streik der Justizangestellten, die in Kolumbien seit 38 Tagen streiken. Gestern erklärte Präsident Alvaro Uribe einen begrenzten Ausnahmezustand über das Land. Danach können Beamte, die nicht zum Dienst erscheinen sofort durch andere Mitarbeiter ersetzt und entlassen werden. Die kolumbianische Polizei behauptet, dass durch den Streik etwa 700 Verhaftete nicht verurteilt werden könnten.


Quellen: El Tiempo, Prensa Latina