Amerikas

US-Luftwaffe provoziert Venezuela

Regierung in Caracas beklagt Verletzung des Luftraums durch Kolumbien und die USA

Caracas. Am Montag hat Venezuelas Verteidigungsminister Gustavo Rangel Briceño auf einer Pressekonferenz in der venezolanischen Hauptstadt Caracas das Eindringen eines US-amerikanischen Kampfflugzeugs in venezolanischen Luftraum in der Nacht von Samstag auf Sonntag verurteilt. Der Zwischenfall ereignete sich nur einen Tag nachdem die venezolanische Staatsführung ein Eindringen der kolumbianischen Armee auf das Territorium des südamerikanischen Landes öffentlich gemacht hat.

Nach Angaben Rangels, der auf der Pressekonferenz einen Teil der Abschrift des Funkverkehrs zwischen der venezolanischen Luftaufsicht und dem US-Militärpiloten verlas, war sich dieser der Verletzung des Luftraums nicht bewusst. Er habe sich auf einem Übungsflug mit Ziel auf die Karibikinsel Curaçao befunden.

Auf derselben Pressekonferenz gab der venezolanische Außenminister Nicolás Maduro bekannt, dass er mit seinem kolumbianischen Amtskollegen Fernando Araujo über das Eindringen kolumbianischer Militärs auf venezolanisches Territorium gesprochen hat. Beide Chefdiplomaten hätten darin übereingestimmt, solche Grenzstreitigkeiten über diplomatische Schlichtungsmechanismen beizulegen.

In Bezug auf den Zwischenfall mit dem US-Kampfflugzeug kündigte Maduro eine Rücksprache mit dem US-Botschafter in Caracas, Patrick Duddy, an, um von ihm eine Erklärung zu erbitten.

Am Samstag hatte Venezuela gegen die kolumbianische Grenzverletzung protestiert. Die Regierung in Bogotá reagierte am Sonntag: Kolumbiens Verteidigungsminister Juan Manuel Santos widersprach den Darstellungen Venezuelas, nach denen es sich um einen "Akt der Provokation" gehandelt hat.

Am 1. März waren kolumbianische Truppen bereits nach Ecuador vorgedrungen, um ein Lager der Guerillaorganisation Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (FARC) anzugreifen. Dabei waren 24 Personen ermordet worden - Rebellen und Zivilisten -, unter ihnen die Nummer Zwei der Rebellenorganisation, Raúl Reyes, vier mexikanische Studenten und ein ecuadorianischer Staatsbürger. Nach dem Angriff hatte Ecuador die diplomatischen Beziehungen mit Kolumbien abgebrochen. Dessen Regierung zeigte sich uneinsichtig und verteidigte den Angriff als Teil des "Krieges gegen den Terror".


Den Originaltext der Meldung finden Sie auf dem Onlineportal Venezuela Analysis.