Würdigung der Frau

Venezuela: Chávez schafft Frauenministerium. Studierendenverbandsdelegation von Die Linke.SDS nimmt an Demonstration in Caracas teil

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Würdigung der Frau
Unterstützung aus Deutschland: Linke.SDS am Weltfrauentag in Caracas

Caracas. In Venezuela wird es in Zukunft ein spezielles Frauenministerium geben. Dies kündigte Präsident Hugo Chávez am Samstag an. Designierte Ministerin ist die bisherige Präsidentin des nationalen Fraueninstituts (Inamujer), María León.

Auf der offiziellen Veranstaltung zum Weltfrauentag rief Chávez die venezolanischen Frauen zu "mehr Leidenschaft" auf. Es sei unverzichtbar, die Beteiligung der Frauen auszubauen, um dadurch die wichtigsten Probleme der Menschen zu lösen. In letzter Zeit hatte Hugo Chávez des Öfteren die Bedeutung der Frau und der Frauenrechte beim Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft betont. "Der Machismus muss verschwinden," hatte Chávez bereits vor einer Woche in seiner Fernsehsendung Aló Presidente betont.

Bei der Demonstration zu Anlass des Weltfrauentages in Caracas am Samstag stand der Aufruf zum Frieden in Kolumbien und die Solidaritätserklärung mit Ingrid Betancourt, Gefangene der Farc-Guerilla und frühere Präsidentschaftskandidatin in Kolumbien mit französischer Staatsbürgerschaft im Mittelpunkt. Seit Monaten engagiert sich die venezolanische Regierung für ein humanitäres Abkommen zum Gefangenenaustausch in Kolumbien, das auch die Freilassung von Betancourt beinhalten soll.

Auf der Demo war auch die sich derzeit in Venezuela befindende Delegation des Studierendenverbandes Die Linke.SDS vertreten. Sie unterstützt die Emanzipation der Frau in Venezuela und den bolivarischen Prozess. Für die Delegation sprach Lucia Schnell ein Grußwort. Die Gruppe trat außerdem mit eigenem Transparent auf: "Es gibt keine Revolution ohne Frauen". Außerdem wurde die sexuelle Aufklärung ohne Voruteile eingefordert und das Recht der Frau auf selbstständige Entscheidung. In Venezuela ist trotz umfangreicher neuer Frauenrechtsgesetzgebung die Abtreibung immer noch verboten und nur unter medizinisch riskanten Bedingungen durchzuführen. Nur wer das Geld hat, kann sich einen guten Arzt leisten.