International

Spanien und Venezuela reden wieder

Madrids Außenminister Miguel Angel Moratinos in Caracas. Zerwürfnis nach Wortgefecht mit König Juan Carlos beigelegt

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Spanien und Venezuela reden wieder
Demonstrative Annäherung: Moratinos und Chávez

Caracas. Die Charme-Offensive des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez geht weiter. Nachdem er eine Wideraufnahme der Beziehungen mit der rechtsgerichteten Staatsführung Kolumbiens unter Präsident Alvaro Uribe angekündigt hat, soll nun auch ein monatelanger diplomatischer Streit mit Spanien beigelegt werden. Man wolle die Beziehung auf eine neue Grundlage stellen, erklärte der spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos am Dienstag in Caracas nach einem Treffen mit Chávez. Die Beziehungen waren seit November auf einem Tiefpunkt, nachdem der spanische König Juan Carlos Chávez bei einer internationalen Konferenz gesagt hatte, er solle "den Mund halten". Chávez hatte den früheren spanischen Ministerpräsidenten José Maria Aznar zuvor als Faschisten bezeichnet.

Nach einem "langen und fruchtbaren Gespräch" erklärte der spanische Außenminister am Dienstag seine "große Genugtuung" über das Ergebnis des "so notwendigen wie gewünschten Besuchs". Man habe "ein neues Kapitel nach einem Streit aufgeschlagen, den niemand gewollt und niemand gesucht hat". Nun würden beide Regierungen ihre gemeinsame Agenda auf der Basis von Fortschritt und Solidarität wieder aufnehmen, so Spaniens Chefdiplomat auf einer Pressekonferenz im Präsidentenpalast Miraflores in Caracas. Die Zusammenarbeit werde sich auf die Bereiche Politik, Wirtschaft, Handel und Investitionen erstrecken. Auch gehe es darum, gemeinsame Initiativen für den iberoamerikanischen Raum zu entwickeln.

Nach Auskunft von Moratinos wollen Spanien und Venezuela nun auch wieder auf internationalen Foren zusammen auftreten. Das betrifft vor allem den kommenden Iberoamerikanischen Gipfel, der im Oktober in El Salvador stattfinden wird. Als Zeichen des guten Willens habe Spaniens Regierung Chávez auf die Weltausstellung in Zaragoza eingeladen.


Quelle: Agenturberichte

Bild: Alfonso Ocando, Prensa Presidencial (MinCI)