Venezuela

Verstärkte Aktivität kolumbianischer Paramilitärs in Venezuela

Nach Berichten der Nachrichtenagentur Prensa Latina (PL) nehmen die Aktivitäten von kolumbianischen Paramilitärs in Venezuela zu

Caracas. In den letzten Monaten hat die Aktivität von rechtsextremistischen Paramilitärs in Venezuela zugenommen, berichtet die Nachrichtenagentur Prensa Latina (PL). Der kolumbianische Paramilitarismus sei dabei die venezolanische Gesellschaft zu durchdringen. Die Aktivitäten richteten sich vor allem auf den Sektor der informellen Ökonomie und hätten das Ziel die Gesellschaft zu destabilisieren.

Nach einem Bericht der venezolanischen Tageszeitung VEA haben paramilitärische Gruppen damit begonnen gezielt verschiedene gesellschaftliche Kreise zu infiltrieren. Genannt wird hier vor allem die Lebensmittelproduktion, der Schwarzhandel mit Treibstoff und der Drogenhandel. Neben einer Finanzierungsmöglichkeit könnte bei einer teilweisen Kontrolle über den Handel mit Lebensmitteln die Möglichkeit bestehen Versorgungsengpässe herbeizuführen, vermutet die venezolanische Tageszeitung. Außerdem würden kolumbianische Paramilitärs gegenwärtig versuchen, die Kontrolle über Transport- und Taxiunternehmen zu erlangen, um eine eigene mobile Infrastruktur aufzubauen.

Als besonders gefährdete Regionen nennt VEA die Armenviertel der Hauptstadt Caracas, wo Paramilitärs über den Handel mit Kokain versuchen würden Kriminelle zu rekrutieren und zu bewaffnen. In Zusammenhang mit diesem Milieu spricht VEA bereits von einer "massiven Durchdringung". Die Strategie der Paramilitärs bestehe darin, in breiteren Gesellschaftsschichten Angst und soziale Verunsicherung zu verbreiten, ein Vorgehen das seit vielen Jahren aus Kolumbien bekannt sei. Neben Caracas bezeichnet der Artikel vor allem die grenznahen Gebiete wie Barinas, Apure, Táchira, Mérida und Zulia als besondere Gefahrenzonen.

Ähnlich wie in den 1980er Jahren in Nicaragua, bestehe der langfristige Plan der Paramilitärs darin, eine Contra-Bewegung aufzubauen. Die Tageszeitung VEA bezeichnete die paramilitärische Aktivität als eine durch die Regierung der USA angeleitete Initiative gegen die Stabilität Venezuelas.