Caracas. Der venezolanische Präsident Hugo Chávez hat am Sonntag den Start eines neuen Sozialprogramms angekündigt. Die "Mission 13. April" habe zwei hauptsächliche Ziele, schreibt die staatliche Nachrichtenagentur Agencia Bolivariana de Noticias (ABN). Zum einen gehe es darum, das Lebensniveau der Bevölkerung anzuheben. Für entsprechende Maßnahmen würden bestimmte bedürftige Gebiete ausgewählt. Zum zweiten geht es laut ABN darum, "sozialistische Werte im Land zu verbreiten, um zum Wachstum sozialistischer Gemeinden beizutragen".
Der Name des Programms spielt auf den 13. April 2002 an. An diesem Tag war ein von rechten Militärs und Unternehmerverbänden forcierter Putschversuch gegen die Regierung von Hugo Chávez niedergeschlagen worden.
"Es geht darum, den Sozialismus von unten aufzubauen, es geht darum, die sozialistischen und humanistischen Werte in der Realität ebenso zu verankern wie die Solidarität", sagte Chávez am Sonntag in Caracas. Die "Misión 13 de Abril", wie das Programm auf spanisch heißt, soll in 74 Verwaltungsbezirken mit 381 Untergliederungen (Parroquias) beginnen. In diesen Gebieten leben nach Angaben der Agentur ABN insgesamt 15,15 Millionen Menschen, 1,7 Millionen von ihnen in Armut. "Wir müssen den Kampf gegen diese Armut, gegen den Rückschritt und gegen die Not verstärken und das Lebensniveau der Bevölkerung so schnell wie möglich zu verbessern", sagte Chávez.
Bislang ist das Programm bereits in 60 städtischen Gebieten im ganzen Land begonnen worden. Zu diesem Ziel wurden Gemeindesäle eingerichtet, in denen lokale Entwicklungsprojekte beraten werden können. Träger dieser Vorhaben sollen die kommunalen Räte sein. In diesem Zusammenhang stehen laut Chávez auch die Nationalisierungen in der Zementindustrie. Dieser Schritt sei getan worden, um die künftigen Bauvorhaben von staatlicher Seite unmittelbarer unterstützen zu können.
Den Originaltext der Nachrichtenagentur ABN finden Sie hier.