Venezuela

Misión Alma Mater

Die Regierung Chávez will über ein gebührenfreies Studium den Sozialismus festigen

Caracas. Die venzolanische Regierung will ein neues Studienmodell einführen, das auf dem höheren Schulniveau zum Bau des Sozialismus führen soll. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Modells ist das jüngste Sozialprogramm, die Misión Alma Mater (Lat.: nährende Mutter). Das gab Präsident Hugo Chávez Ende September 2007 bekannt.

Die Misión Alma Mater soll die Grundlage für ein qualitativ hohes Bildungssystem ohne Gebühren legen. Es sieht die Gründung von 14 universitären Einrichtungen und zehn Spezialzentren bundesweit vor. Diese decken die Fachbereiche Gesundheit, Künste, fossile Brennstoffe, Sprachen, Sicherheit, Telematik, Agrarwissenschaften, Wirtschaft, Steuerwesen und Turismus ab. Desweiteren werden 29 Technologieinstitute in höhere Bildungszentren verwandelt, die gemeinsam mit den 1400 Aldeas Universitarias (Universitätsdörfern) 367.000 Studenten aufnehmen sollen. Das Studienangebot richtet sich in erster Linie an jene Menschen, denen aufgrund ihres sozialen Status das Studium verwehrt war. Viele von ihnen haben sich in der Misión Sucre auf den Besuch einer Universität vorbereitet. Das Sozialprogramm Alma Mater ist demnach die logische Weiterführung der Misión Sucre.

Die "aldeas universitarias" spielen eine besondere Rolle innerhalb des Lehrplans, den sich das neue bolivariansche Bildungssystem gegeben hat. In diesen Aldeas sollen die Studierenden lernen zu schaffen, teilzunehmen und zusammenzuleben, zu bewerten und nachzudenken. Darüber hinaus will Chávez die Universidad del Sur ins Leben rufen, um "der Jugend Lateinamerikas die Tore zu öffnen."

Die Kosten der Mission Alma Mater belaufen sich in den ersten zwei Jahren auf 560 Millionen US-Dollar.