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Chávez auf Kuba

Die Insel ist letzte Station des venezolanischen Präsidenten nach Saudi-Arabien und Europa. Modernisiertes Erdölverarbeitungswerk steht vor Einweihung

Havanna. Auf seiner Rückreise aus Europa hat Venezuelas Präsident Hugo Chávez am Mittwoch (Ortszeit) noch in Havanna Station gemacht. Dort kam er mit dem kubanischen Präsidenten Fidel Castro und dem Ersten Vizepräsidenten Raúl Castro zusammen. Sie sprachen über die Ergebnisse von Chávez’ Reise durch Saudi-Arabien, Iran, Frankreich und Portugal. Während seines kurzen Aufenthalts in der kubanischen Hauptstadt analysierte Chávez mit Fidel und Raúl auch den Stand der zahlreichen bilateralen Projekte, die beide Länder derzeit durchführen oder planen, meldet die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina.

Mitte Dezember wollen Chávez und Castro gemeinsam feierlich das modernisierte Erdölverarbeitungswerk in Cienfuegos auf Kuba wieder in Betrieb nehmen. Nach Angaben der argentinischen Nachrichtenagentur Infobae wird auch der dominikanische Präsident Leonel Fernandez zu dem Festakt anreisen. Er trifft am 18. Dezember zu einem dreitägigen Staatsbesuch auf Kuba ein. Es wird erwartet, dass in diesen Tagen auch der von Chavez initiierte Energie-Gipfel der 14 Staatschefs des Karibik-Raums stattfindet.

Das petrochemische Werk in Cienfuegos ist von sowjetischen Fachleuten zu Beginn der 90er Jahre errichtet worden. Nach dem Zerfall der Sowjetunion, als Moskau seine Erdöllieferungen eingestellt hatte, wurde der Betrieb stillgelegt. Seine Rekonstruktion war im April 2006 in Angriff genommen worden, nachdem Venezuela und Kuba ein Gemeinschaftsunternehmen aus der Taufe gehoben hatten. Venezuela hat Kuba für den Wiederaufbau des Betriebs einen Kredit von 1,4 Milliarden US-Dollar bewilligt.

Am Nachmittag (Ortszeit) setzte Chávez seine Reise nach Venezuela fort. In Caracas wurde er bereits auf einer Kundgebung für die Verfassungsreform, über die am 2. Dezember abgestimmt wird, erwartet.


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