Amerikas

Mercosur tagt in Montevideo

Uruguay übergibt die Präsidentschaft an Argentinien. Vollmitgliedschaft Venezuelas steht noch immer aus.

Montevideo. Argentinien wird am Montag die halbjährige Präsidentschaft des Gemeinsamen Marktes des Südens, kurz Mercosur genannt, von Uruguay übernehmen. Vom 17. bis 18. Dezember tagen die Mitgliedsstaaten des Wirtschaftsbündnisses in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo. Auf dem 34. Mercosur-Gipfel wird Uruguays Präsident Tabaré Vázquez den Vorsitz an die neue argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner weitergeben.

Dem Mercosur gehören neben Uruguay und Argentinien, auch Brasilien und Paraguay an. Venezuela hat den Beitritt formell unterzeichnet. Trotzdem ist es immer noch kein Vollmitglied, weil die Parlamente Brasiliens und Paraguays den Beitritt der Bolivarianischen Republik noch nicht ratifiziert haben.

Dennoch wird der venezolanische Präsident Hugo Chávez am Gipfel teilnehmen. Nach dessen offiziellen Ende am Dienstag werde er auf einer Massenveranstaltung, die in der Universität stattfinden wird, sprechen und den uruguayischen Poeten und Schriftsteller Mario Benedetti auszeichnen, teilte der Botschafter der Bolivarischen Republik in Uruguay, Franklin González, mit. "Wir haben Benedetti gegenüber eine moralische Verpflichtung und es gibt keinen besseren Moment als den Besuch des Präsidenten", sagte der Diplomat der Presse gegenüber. Anschließend werde Chávez zum Gipfel der Petrocaribe-Staaten nach Kuba weiterreisen.

Der Mercosur umfaßt einen Binnenmarkt, der 12,8 Millionen Quadratkilometer groß ist. Das sind 72% der Fläche Südamerikas. Dort leben etwa 260 Millionen Menschen (Stand 2006), die ein Bruttoinlandprodukt von etwa einer Billion US-Dollar erwirtschaften.