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Freilassung noch heute?

Kolumbien genehmigt neuen Plan von Chávez und Farc. Dank an den venezolanischen Präsidenten aus Bogotá

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Freilassung noch heute?
Hat akzeptiert: Der kolumbianische Außenminister Araújo

Caracas/Bogotá. Die Kolumbianische Regierung hat grünes Licht für die Pläne des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez zur angekündigten Freilassung von drei Gefangenen der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) gegeben. Kolumbien genehmige die humanitäre Mission, sagte Außenminister Fernando Araújo am Mittwoch nachmittag (Ortszeit) in Bogotá. Chávez möchte die Operation schnellstmöglich durchführen. Sie könnte schon heute beginnen.

Nach dem Plan von Chávez sollen die Gefangenen der Farc-Guerilla mit venezolanischen Flugzeugen und Hubschraubern aus Kolumbien ausgeflogen werden. Die notwendige Landeerlaubnis hat Kolumbien nun erteilt. Einzige Bedingung der Regierung in Bogotá ist, dass die Maschinen das Zeichen des internationalen Roten Kreuzes tragen. Dies hatte Chávez in seiner Pressekonferenz am Mittwoch mittag (Ortszeit) bereits vorgeschlagen. Der venezolanische Präsident teilte außerdem mit, dass die Übergabe in der Nähe der kolumbianischen Provinzhauptstadt Villavicencio, etwa 70 Kilometer südöstlich von Bogotá, stattfinden solle.

In der Einverständniserklärung aus Bogotá dankt die dortige Regierung ausdrücklich der venezolanischen Administration und speziell Hugo Chávez für seinen Einsatz für die einseitige Freilassung der Geiseln, die die Farc ohne Gegenleistung als Dank für die Bemühungen von Chávez angekündigt hatte. Diese 180-Grad-Drehung der Regierung nach dem Entzug des Vermittlungsmandates für Hugo Chávez Ende November ist wohl dem öffentlichen Druck in Kolumbien und der Hartnäckigkeit von Hugo Chávez geschuldet, der sich einer großen internationalen Unterstützung erfreuen kann.

Internationale Beobachtung der Mission

Ausdruck der großen Unterstützung ist die Tatsache, dass die drei Geiseln von Vertretern aus acht Ländern in Empfang genommen werden sollen, darunter - neben Venezuela und Kolumbien - Frankreich, Kuba, Brasilien, Bolivien, Ecuador und Argentinien. Unter ihnen ist auch der ehemalige argentinische Präsident Néstor Kirchner. Chávez sagte, er habe mit den Staatschefs der verschiedenen Länder telefoniert und sie hätten ihre Unterstützung zugesichert. Hugo Chávez lud auch Journalisten ein, ebenfalls an der Operation teilzunehmen. Die ganze Angelegenheit solle transparent und öffentlich stattfinden.

Bei den drei Gefangenen, die nun freigelassen werden sollen, handelt es sich um die Wahlkampfmanagerin Clara Rojas der noch festgehaltenen ehemaligen kolumbianischen Präsidentschaftskandidatin mit französischem Pass Ingrid Betancourt, den Sohn Rojas‘ und die ehemalige Abgeordnete Consuelo González. Die Angehörigen der Drei zeigten sich zufrieden und erleichtert über die Annahme von Chávez' Initiative. In der Gewalt der Farc befinden sich über 40 sogenannte "politische Gefangene". Sie wollen sie im Austausch gegen Hunderte inhaftierte Guerrilleros freilassen.


Quelle: Telesur