Argentinien / Venezuela

"Entspricht dem Durchschnitt auf den Märkten"

Argentinien bezahlt 10,66 Prozent Zinsen für die von Venezuela gekauften Bonds

BUENOS AIRES/CARACAS. Argentinien bezahlt für die von Venezuela gekauften Bonds "Boden 2015" mit einem Nennwert von 500 Millionen US-Dollar 10,66 Prozent Zinsen jährlich.

Das ist der höchste Satz seit dem Default im Dezember 2001 und ein klares Indiz dafür, dass die internationale Finanzkrise nun auch Argentinien erreicht hat. Vor rund eineinhalb Monaten wurde für eine identische Aktion noch ein Zinssatz von 8,3 Prozent vereinbart.

Das argentinische Wirtschaftsministerium bewertet den Handel trotzdem positiv: "Der Zinssatz entspricht dem Durchschnitt auf den Märkten, wo letztlich der Ertrag bestimmt wird," heisst es in einer am Montag verbreiteten Stellungnahme.

Im Laufe des Jahres hat Argentinien zwei Mal Bonds vom Typ "Boden 2015" mit einem Nennwert von insgesamt 1,25 Milliarden US-Dollar ausgegeben. Venezuela kaufte in den letzten drei Jahren argentinische Bonds mit einem Nominalwert von 5,147 Milliarden US-Dollar.

Der Rückgriff auf Venezuela ist aus argentinischer Sicht ein strategischer. Wegen der ungeklärten Situation der Schulden - etwa gegenüber dem Pariser Club und privaten Gläubigern - entgeht das Land so der Gefahr eines möglichen Embargos durch ausländische Stellen.