Bolivien und Deutschland würdigen Kooperation

Zusammenarbeit besteht seit 50 Jahren. Letzte Projekte betreffen die Wasserversorgung des Landes

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Unterzeichnung KfW-Darlehen
Außenminister Choquehuanca und Botschafter Philipp Schauer unterzeichnen KfW-Darlehen

La Paz/Berlin. 20.12.2012. Auf einem Empfang in der deutschen Botschaft in La Paz haben diplomatische Vertreter beider Länder am Dienstag das 50-jährige Jubiläum der Entwicklungszusammenarbeit zwischen beiden Staaten gewürdigt.  

Eine Woche zuvor hatten der bolivianische Außenminister David Choquehuanca und der deutsche Botschafter in Bolivien, Philipp Schauer, einen Vertrag über ein Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) von 25 Millionen Euro für Trinkwasser- und Abwasserprojekte in Bolivien unterzeichnet. 

"Der von uns unterzeichnete Vertrag wird Bevölkerungsgruppen zugute kommen, deren Leben von Bedürftigkeit gekennzeichnet ist", so Choquehuanca in einer Erklärung auf der Webseite des Außeministeriums. Zehn Millionen der vereinbarten 25 Millionen Euro gehen an das "Wasser- und Abwasserprojekt  Sucre III", dieselbe Summe an das "Bewässerungsprojekt San Isidro". An das nationale "Bewässerungsprojekt SIRIC II" sollen bis zu fünf Millionen Euro fließen. Das Schwerpunktland deutscher Entwicklungshilfe hat zuletzt massiv in Wasser- und Abwasserinfrastruktur investiert und erreicht die Millenniumsziele auf diesem Gebiet bereits Ende diesen Jahres.

Deutschlands Botschafter Schauer unterstrich den Willen Deutschlands "das unglaublich schöne Land" Bolivien weiterhin in Freundschaft zu unterstützen, schrieb die Tageszeitung La Prensa am Mittwoch. "Die Beziehungen und die Zusammenarbeit mit Deutschland sind weiter stark, wir arbeiten daran, dass die Programme und Projekte auch die kommenden zwei Jahre fortgeführt werden", warb Boliviens Botschafterin in Deutschland, Elizabeth Salguero auf der Abendveranstaltung für die Fortführung der bilateralen Zusammenarbeit. 
Im Oktober 2011 hatte Berlin in Regierungsverhandlungen insgesamt 45,2 Millionen Euro in 2011 und 2012 zugesagt. Seit Beginn der Entwicklungszusammenarbeit 1962 seien in über 140 Projekten insgesamt 1,3 Milliarden US-Dollar nach Bolivien geflossen, so Angaben der deutschen Seite.
Die Durchführungsorganisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW Entwicklungsbank) waren ab Ende der neunziger Jahre treibenden Kräfte bei der Privatisierung der öffentlichen Wasserversorgung (SAMAPA) von El Alto und La Paz. Der Verkauf an das Konsortium Aguas del Illimani unter Führung des französischen Wasser-Riesen Suez führte zu hohen Wasserpreisen, mehr als 200.000 Anwohner in der Armenstadt El Alto blieben von der Versorgung ausgeschlossen.