Venezuela / Politik

Venezuela: PSUV führt Umfragen zu Regionalwahlen

Enger Wahlausgang in den Hochburgen der Opposition Carabobo und Miranda. In 21 Bundesstaaten führt das Regierungslager teilweise deutlich

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Politische Landkarte Venezuelas vor den Regionalwahlen am 16. Dezember 2012
Politische Landkarte Venezuelas vor den Regionalwahlen am 16. Dezember 2012

Caracas. Wenige Tage vor den Regionalwahlen in Venezuela sehen alle Umfrageinstitute die Kandidaten der Vereinten Sozialistischen Partei (PSUV)

für die Gouverneursämter in den meisten Bundesstaaten vorne. Die Regionalwahlen finden am kommenden Sonntag, dem 16. Dezember, in den 23 Bundesstaaten des südamerikanischen Landes statt. Der Direktor des Instituts International Counsulting Services (ICS), Lorenzo Martínez, sagte im venezolanischen Staatsfernsehen, der Trend deute darauf hin, dass die PSUV im Vergleich zu 2008 sogar mehrere zur Zeit von der Opposition regierte Staaten zurückerobern könne. Das in den USA ansässige Unternehmen ICS hatte vor den Präsidentschaftswahlen am 7. Oktober die richtige Tendenz vorhergesagt, den Kandidaten der Opposition jedoch deutlich unterschätzt.

Diese fünf Bundesstaaten sind bisher am härtesten umkämpft. Das sozialistische Lager könnte laut ICS den Staat Lara zurückerobern, wo Luis Reyes Reyes mit 47,9 Prozent vor dem amtierenden Gouverneur Henri Falcón liegt. Im ölreichen Staat Zulia führt der PSUV-Kandidat Francisco Arias Cárdenas mit 49,7 Prozent Zustimmung vor Amtsinhaber Pablo Pérez Álvarez mit 47,5 Prozent. Im Grenzstaat Táchira ist das Rennen offen, da es drei aussichtsreiche Kandidaten gibt. Auch hier liegt der Kandidat der PSUV, José Gregorio Vielma Mora, knapp vor dem christdemokratischen Gouverneur César Pérez Vivas und dem ehemaligen Fußballspieler William Méndez, der als Unabhängiger kandidiert.

Ein enger Wahlausgang zeichnet sich vor allem in den Hochburgen der Opposition Carabobo und Miranda ab. Nach der ICS-Umfrage liegt in Carabobo der Kandidat der PSUV, Francisco Ameliach, mit 44,4 Prozent vor Amtsinhaber Enrique Salas Feo mit 41,1 Prozent. In Miranda würden 48,7 Prozent für den ehemaligen Vizepräsident des Landes, Elías Jaua stimmen, während der Kandidat der Opposition bei den Präsidentschaftswahlen 2012, Henrique Capriles, auf 46,3 Prozent käme. Auch das Institut Hinterlaces sieht in Carabobo und Miranda, die als die am härtesten umkämpften Staaten gelten, die Kandidaten der PSUV im Vorteil. IVAD, ein weiteres Meinungsforschungsinstitut, bestätigt den Trend zugunsten von Ameliach in Carabobo, während es in Miranda einen Sieg von Capriles voraussagt.

Auch in den bisher von der PSUV regierten Staaten, in denen die amtierenden Gouverneure nicht mehr antreten, haben die Kandidaten des Regierungslagers gute Karten. So sieht ICS den ehemaligen Innenminister Tareck El Aissami in Aragua mit 47,9 Prozent deutlich vor dem Kandidaten der Opposition mit 33,7 Prozent. In Monagas, wo der aktuelle Gouverneur José Gregorio Briceño, der im letzten Frühjahr aus der PSUV ausgeschlossen wurde, als unabhängiger Kandidat wieder antritt, vereint die chavistische Kandidatin Yelitza Santaella laut der Umfrage die meisten Stimmen auf sich.

Unbestritten scheint – übergreifend über alle Umfragen – die Wiederwahl der PSUV-Gouverneure von Apure (Ramón Carrizales), Barinas (Adán Chávez), Bolívar (Francisco Rangel Gómez), Delta Amacuro (Lizeda Hernández), Falcón (Stella Lugo), Portuguesa (Wilmar Castro), Vargas (Jorge Luis García Carneiro) und Yaracuy (Julio León Heredia).