Kuba / Medien

Fotos beweisen: "Todkranker" Fidel Castro wohlauf

Ehemaliger Staats- und Regierungschef konferierte mit venezolanischem Politiker in Havanna. Foto widerlegt Gerüchte

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Fidel Castro (3.v.l.) mit Elías Jaua (r.) im Auto
Fidel Castro (3.v.l.) mit Elías Jaua (r.) im Auto

Havanna. Der frühere kubanische Präsident Fidel Castro ist am Samstag in Havanna mit dem ehemaligen venezolanischen Vizepräsidenten Elías Jaua zu einem fünfstündigen Gespräch zusammengekommen. Nach dem Treffen begleitete er seinen Gast zum Hotel Nacional im Zentrum der kubanischen Hauptstadt.

Mit dem Auftritt in der Öffentlichkeit wurden damit Berichte der in Miami erscheinenden Tageszeitung "El Nuevo Herald" vom Freitag über eine angeblich schwere Hirnblutung und einen rapide verschlechterten Gesundheitszustand Castros widerlegt. Die Gerüchte waren auch von Medien im deutschsprachigen Raum lanciert worden.

Nach Angaben des kubanischen Journalisten Yohandry Fontana präsentierte Jaua den Vertretern verschiedener Medien am Sonntag ein Foto, das ihn zusammen mit dem ehemaligen kubanischen Staatschef im Inneren eines Fahrzeuges zeigt. Er habe mit dem "Comandante" in den fünf Stunden unter anderem "über Landwirtschaft, Geschichte und Internationale Politik" gesprochen, sagte der Politiker aus Venezuela und fügte hinzu: "Fidel geht es sehr gut."

Der Direktor des Hotel Nacional, Antonio Martínez Rodríguez, der ebenfalls auf dem Foto zu sehen ist, sagte vor Pressevertretern, er habe Fidel Castro als "ausgesprochen heiter, häufig lächelnd und sich über unterschiedliche Themen unterhaltend" erlebt. Martínez bestätigte, dass der Revolutionsführer sich auch mit Hotelangestellten unterhalten hatte.

Bis zum Wochenende waren in sozialen Netzwerken und von Regierungsgegnern auf Kuba Gerüchte über eine angebliche schwere Erkrankung und sogar über den Tod des Revolutionsführers verbreitet worden. Die Zeitungen Nuevo Herald aus Miami und die spanische Tageszeitung ABC hatten sich als Quelle auf den venezolanischen Arzt José Marquina berufen. Der Mediziner hatte vorgegeben, "aus erster Hand" zu wissen, dass der 86-Jährige einen Hirninfarkt erlitten habe und dem Tode nahe sei.

Der in die USA ausgewanderte Marquina hatte in den vergangenen Monaten bereits mit der Behauptung für Schlagzeilen gesorgt, dass er über “geheim gehaltene Informationen” verfüge, nach denen die Krebserkrankung des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez unheilbar sei und hatte wiederholt dessen "baldigen Tod" angekündigt.