Politische Kunst an Berlins Wänden

Zum zweiten Mal sollen in Berlin Wandbilder von Künstlern aus Lateinamerika entstehen. Großkunstwerke als "Spiegel lokaler Kämpfe"

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Detail aus einem der ersten Wandbilder in Berlin
Detail aus einem der ersten Wandbilder in Berlin

Berlin. In Berlin werden zum zweiten Mal binnen weniger Jahre Wandbilder lateinamerikanischer Künstler entstehen. Nachdem der Verein Interbrigadas e.V. vor drei Jahren zum ersten Mal lateinamerikanische Graffitikünstler unter dem Motto "Aufstand der Farben“ zu einem politisch-künstlerischen Austausch nach Berlin eingeladen hat, startet in diesem Sommer mit zwei argentinischen Künstlern die zweite Auflage des Projekts. Sergio und Valeria aus Buenos Aires werden bis 23. August 2012 in Zusammenarbeit mit verschiedenen politischen und sozialen Einrichtungen öffentliche Räume in Berlin gestalten.

Einzigartig sei vor allem die Methode ihrer Wandbilder, die sich stilistisch an historischen Vorbildern wie Ricardo Carpani, Diego Rivera und David Siqueiros orientierten, heißt es in einer Presseerklärung des Vereins: "Der politische Inhalt des Bildes wird mit dem jeweiligen sozialen Umfeld erarbeitet und auch gemeinsam umgesetzt". Die Wandbilder würden so zum Spiegel lokaler Kämpfe.

Ziel des Projektes sei es in erster Linie, soziale Problematiken und politische Kämpfe über das Medium Kunst zurück in den öffentlichen Raum zu bringen. Zugleich könne über die Begegnung zwischen Deutschland und Lateinamerika interkulturellen Austausch und internationale Solidarität gefördert werden.

Im Rahmen des Projektes "Aufstand der Farben 2012" wollen die beteiligten Künstler vor allem zu Themen wie Recht auf Stadt, Jugend und Kultur, Finanz- und Eurokrise und Migration arbeiten.

In den kommenden Wochen planen die lateinamerikanischen Gäste und die deutschen Organisatoren mehrere Veranstaltungen zu politischer Kunst. Neben Projekten in Jugendclubs und Schulen wird es wie beim letzten Projekt auch eine Reihe von Konzerten und öffentlichen Events geben, heißt es in der Ankündigung: "In Zusammenarbeit mit Organisationen, wie der Initiative gegen das Abschiebegefängnis am Flughafen Berlin-Brandenburg, der Initiative Recht auf Stadt und Gewerkschaften sollen weitere politische Wandbilder entstehen."