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Bolivien und China wollen Kooperation vertiefen

Abkommen über Lithium-Projekt in Oruro unterzeichnet. Mehr Handel und Zusammenarbeit in Schlüsselbereichen Energie, Bergbau und Infrastruktur

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Evo Morales und Hu Jintao
Boliviens Präsident Evo Morales und sein chinesischer Amtskollege Hu Jintao.

Shenzen, China. China und Bolivien wollen ihre Beziehungen weiter ausbauen. Dies bekräftigten die Präsidenten beider Staaten am Rande des am Sonntag

beendeten Besuchs von Boliviens Präsident Evo Morales in dem asiatischen Staat. Morales' chinesischer Amtskollege Hu Jintao nannte nach dem Treffen der beiden Staatschefs Vorschläge zur Vertiefung der bilateralen Kooperation. Neben dem freundschaftlichen Kontakt auf allen gesellschaftlichen Ebenen zum besseren gegenseitigen Verständnis gehe es auch um ökonomische Kooperation, so Hu nach Berichten der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua.

Der chinesische Präsident nannte dabei insbesondere den Ausbau des Handels zwischen beiden Staaten als auch die erweiterte Kooperation in den Schlüsselbereichen Energie, Bergbau und Infrastruktur. "China wird Bolivien weiterhin im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen", sagte Hu. Außerdem sollten die beiden Staaten die Kooperation auch auf multilaterale Ebene ausweiten. Hu nannte dabei vor allem die Themen Lebensmittelsicherheit, Klimawandel und nachhaltige Zusammenarbeit.

Morales seinerseits verwies auf die besondere Bedeutung der Zusammenarbeit seines Landes mit China, die fortgesetzt werden solle. Beide Seiten unterzeichneten Abkommen über Tourismus, Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Chinesische Medien berichten, dass es dabei um Investitionen in Rohstoffförderung, insbesondere bei Lithium und Eisenerz geht.

Bereits vor dem Treffen mit Staatschef Hu Jintao hatte die bolivianische Regierung ein Abkommen mit dem chinesischen Unternehmen China International Trust and Investment Corporation (Citic) geschlossen. Die Chinesen wollen die Förderung des Lithiums im Salar de Coiposa im Westen des Departements Oruro vorantreiben. Morales stellte dabei zum wiederholten Male fest, dass es ihm um eine Partnerschaft zur Industrialisierung des eigenen Landes gehe, womit er auf eine neue Art der Beziehung auf Augenhöhe hinwies. Das Abkommen mit Citic nimmt nach Berichten bolivianischer Medien den Begriff des "Guten Lebens" ("Vivir Bien") auf und verpflichtet den ausländischen Partner zu Investitionen in die Entwicklung vor Ort.

Morales nahm während seines Besuchs in China an den Eröffnungsfeierlichkeiten der 26. Universiade in Shenzen teil, einem internationalen studentischen Sportwettbewerb. In Peking wurde ihm der Ehrendoktortitel der Universität Renmin verliehen. Zudem besuchte er die chinesische Wirtschaftsmetropole Shanghai.