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Bolivien und Chile verbessern Beziehungen

Einigung zwischen Präsidenten beider Staaten am Rande des Mercosur-Gipfels in Brasilien. Zugang Boliviens zum Pazifik wird beraten

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Evo Morales und Sebastian Piñera am Rande des Mercosur-Gipfels
Evo Morales und Sebastian Piñera am Rande des Mercosur-Gipfels

Foz do Iguacu, Brasilien. Die beiden benachbarten lateinamerikanischen Staaten Bolivien und Chile wollen ihre Beziehungen verbessern. Hierzu vereinbarten die beiden Präsidenten Evo Morales und Sebastian Piñera am Rande des Gipfels des südamerikanischen Bündnisses Mercosur nun konkrete Schritte.

Beide Staaten nehmen an dem Treffen als Beobachter teil. Piñera sagte nach dem Gespräch mit seinem bolivianischen Amtskollegen, dass die Außenminister beider Staaten eine permanente Arbeitsgruppe unter ihrer Führung einrichten wollen, die Wege zu einer besseren Zusammenarbeit zwischen den traditionell verfeindeten Staaten ausloten soll. Unter anderem wird es dabei laut Piñera auch um den Zugang zum Pazifik gehen, den Bolivien nach dem Salpeterkrieg (1879-1884) mit Peru und Chile verloren hat und der die Feindschaft der beiden Staaten festigte.

Unter Piñera Vorgängerin Michelle Bachelet gab es erste Annäherungen und Überlegungen für einen bolivianischen Meereszugang. Der Sieg des rechtsgerichteten Präsidenten hatte Befürchtungen geweckt, dass darunter die Beziehungen zu Bolivien leiden könnten.

Doch schon nach der Rettung der Bergleute in Copiapo, wo Morales einen ebenfalls geretteten bolivianischen Landsmann in Empfang nahm, hatte es eine Annäherung zwischen den beiden Präsidenten gegeben.

Der Zugang zum Meer war im Oktober auch Gegenstand von Verhandlungen mit Peru, nach denen der nordwestliche Nachbar den Bolivianern einen Küstenstreifen verpachtet hat. Auf dem ist eine Freihandelszone mit einem Hafen, einem Strand zur touristischen Nutzung und einer Schule für die bolivianische Marine geplant.