Kolumbien / USA / Politik / Militär

FARC-Anführer Briceño getötet

Kolumbianischer Rebellenchef stirbt bei Militäraktion in Departement Meta. Senatorin Cordoba ruft Konfliktparteien zum Dialog auf

images.jpg

Bei Militäraktion getötet: FARC-Chef Jorge Briceño
Bei Militäraktion getötet: FARC-Chef Jorge Briceño

Bogotá.  Die kolumbianische Armee hat nach eigenen Angaben den militärischen Chef der Rebellenorganisation FARC getötet. Das berichten kolumbianische und internationale Medien unter Berufung auf Informationen der Streitkräfte des Landes. Jorge Briceño kam demnach bei einer groß angelegten Militäraktion in der Region La Magdalena im Süden des Departements Meta im Landesinneren ums Leben.

Der Präsident des südamerikanischen Landes, Manuel Santos, feierte den Tod des führenden Rebellen am Rande der UNO-Generalversammlung in New York. Mit Briceño sei ein „Symbol des Terrors in Kolumbien gefallen“, sagte der konservative Politiker, der an dem militärischen Kampf gegen die Guerillaorganisationen des Landes festhalten will. Auch Vertreter der US-Regierung begrüßten den tödlichen Schlag gegen die FARC. Die USA hatten ein Kopfgeld von fünf Millionen US-Dollar auf Briceño ausgesetzt und unterstützen die Regierung in Bogotá seit Jahren militärisch und finanziell. Dies zeigte sich nun auch in der Aktion gegen den Rebellenchef: An der Operation seien 30 Kampfflugzeuge und 27 Helikopter beteiligt gewesen, informierte Santos die Presse in New York.

Die liberale kolumbianische Senatorin Piedad Córdoba kritisierte die Aktion indes. Sie rufe alle Konfliktparteien zum Dialog auf, sagte die oppositionelle Politikerin, die sich für eine politische Lösung des seit Jahrzehnten währenden sozialen und bewaffneten Konfliktes in Kolumbien ausspricht. Militärische Schläge gegen die Guerilla werden den Krieg nicht beenden, sagte Córdoba in ersten Interviews gegenüber der kolumbianischen Presse: „Ich sehe hier eine kriegerische Tat, die sich in einer für Kolumbien schwierigen Zeit ereignet.“ Auch wenn Teile der Bevölkerung den Krieg befürworten, hofften andere nach wie vor auf eine friedliche Lösung.

Die FARC sind die älteste und stärkste Guerillaorganisation Lateinamerikas. Nach Angaben unterschiedlicher Quellen verfügt die 1964 gegründete Organisation über 10.000 bis 20.000 Mitglieder. Die FARC wurde von marxistischen Aktivisten und Landarbeitern gegründet, um gegen die extreme Ungleichheit auf dem Land vorzugehen.