Asunción. In einer Woche vom 11. bis zum 15. August findet in Asunción, der Hauptstadt Paraguays, das Vierte Amerikanische Sozialforum statt. Fernando Rojas vom Veranstaltungskomitee informierte nun, dass mit 15.000 nationalen und internationalen Teilnehmern gerechnet wird. "Das Forum ist ein Ort, um Erfahrungen auszutauschen, über kontinentale Probleme zu diskutieren und gemeinsame Lösungen zu finden", so Rojas. Diese Möglichkeit wollen über 500 Organisationen, darunter Landarbeiter- und Indigenenverbände, Gewerkschaften und Frauenbewegungen nutzen.
An vier Tagen erwartet die Teilnehmer ein Vielzahl von Veranstaltungen rund um die Eckthemen: Politische Transformationsprozesse, Imperialismus und Militarisierung, Ernährungssouveränität, Kommunikation und Kultur, Plurinationalität, Gedenken und Gerechtigkeit sowie Genderfragen.
Neben Akteuren sozialer Kämpfe aus ganz Amerika befinden sich auch renommierte Intellektuelle auf der Gästeliste, unter ihnen die Nobelpreisträger Rigoberta Menchú und Adolfo Pérez Esquivel, der portugiesische Soziologe und Professor der Yale Universität, Boaventura de Sousa Santos, sowie Joao Pedro Stedile, führender Kopf der Landlosenbewegung in Brasilien. Ebenfalls eingeladen ist die kanadische Journalistin und Schriftstellerin Naomi Klein.
Bereits im Vorfeld kündigten die Organisatoren an, sich eindeutig gegen die neue Welle der Militarisierung, ausgehend von den USA, zu wenden. Magdalena León, Sprecherin des ständigen Forenbeirats, machte deutlich, dass das Forum auch diesen Trend anklagen müsse. So werde man die Errichtung der sieben US-Militärbasen auf kolumbianischem Gebiet genauso kritisieren, wie den zunehmenden Anbau von Soja in Brasilien und Paraguay, welcher die Versorgung der Bevölkerung zu Gunsten ausländischer Profite gefährde.
Das Forum findet nach seinen vorherigen Auflagen in Quito, Guatemala und Caracas das erste Mal in Paraguay statt. Amerika21 ist vor Ort und wird in loser Folge aus Asunción berichten.