Ecuador / Soziales

Kampagne gegen Jugendschwangerschaften in Ecuador

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In der Entbindungsstation der Isidro Ayora-Klinik in Quito werden 27 Prozent der schwangeren Jugendlichen betreut. Auf dem Bild: Jhoana Cabascango mit ihrem drei Tage alten Kind
In der Entbindungsstation der Isidro Ayora-Klinik in Quito werden 27 Prozent der schwangeren Jugendlichen betreut. Auf dem Bild: Jhoana Cabascango mit ihrem drei Tage alten Kind

Quito. In Ecuador ist jede fünfte Jugendliche bereits Mutter. Dies ist heute die höchste Anzahl an Jugendschwangerschaften in Lateinamerika. Die zuständigen Ministerien der Regierung von Präsident Rafael Correa, haben im Februar dieses Jahres die "Nationale Strategie zur Familienplanung" (Enipla) vorgestellt, die nun umgesetzt wird. Ziel ist, die Anzahl unerwünschter Schwangerschaften von Jugendlichen zunächst um 25 Prozent zu verringern. Damit arbeiten in Ecuador erstmals verschiedene Institutionen in den Bereichen Information, kulturelles Bewusstsein und Verhütungsmethoden in allen Gesundheitszentren des Landes zusammen.

Aktuell werden im Rahmen von Enipla Workshops und Ausbildungskurse mit Eltern, Lehrern und Jugendlichen zum Thema Verhinderung von Jugendschwangerschaften durchgeführt. Außerdem werden Gesundheitsmessen für Jugendliche im ganzen Land organisiert. So soll vor allem auch sexueller Gewalt und daraus resultierenden Schwangerschaften vorgebeugt werden. Gleichzeitig wurde eine Telefon-Hotline eingerichtet, über die Jugendliche sich informieren sowie Beratung und Unterstützung bekommen können.

Die Arbeit von Enipla konzentriert sich vor allem auf die Teile der Gesellschaft, die von großer Armut und mangelnder Bildung geprägt sind. Hierbei arbeiten die Ministerien für Gesundheit, Erziehung und Soziale Integration zusammen. Daniela Alvarado, Projekt-Koordinatorin für Planung, Beratung und Prävention betonte die Notwendigkeit frühzeitiger Aufklärung zur Verhinderung von Jugendschwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten.