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Erste transsexuelle Abgeordnete in Kuba gewählt

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Hat das Vertrauen der Wähler: Adela Hernández
Hat das Vertrauen der Wähler: Adela Hernández

Santa Clara. Adela Hernández ist die erste Transsexuelle Kubas, die in ein öffentliches Amt gewählt wurde. Sie kam unter einfachen Verhältnissen als Mann zur Welt, fühlte sich aber bereits seit ihrer Kindheit als Frau. Früher arbeitete sie als Krankenschwester und später als technische Fachangestellte im Krankenhaus. Nun wurde sie in die Lokalregierung der Provinz Villa Clara gewählt.

So weit zu kommen, war nicht einfach für die 48-jährige. "Es gibt viele Vorurteile in dieser Gesellschaft, aber ich habe immer weiter gemacht. Ich wollte immer ich selber sein und niemandem gefallen müssen, nur mir selbst, mir Ziele setzen und die Hindernisse überwinden", sagte Hernández in einem Video der Nachrichtenagentur dapd.

In Kuba waren Homosexualität und Transsexualität lange Zeit tabu. Nun darf sich Adela Hernández zu Recht als Revolutionärin fühlen. Als langjähriges Mitglied des lokalen Komitees zur Verteidigung der Revolution (CDR) konnte sie das Vertrauen ihrer Wähler gewinnen und wurde mit dem Amt als Ratsmitglied belohnt. "Meine Gemeinde akzeptiert mich so, wie ich bin, und das ist mein Triumph, ich nenne die Dinge beim Namen und suche nach Gerechtigkeit", bekräftigte Hernández, die sich klar gegen ihre zwei Gegenkandidaten durchsetzen konnte.

Neben den Interessen der Bürger der Provinz, setzt sie sich auch leidenschaftlich für die Akzeptanz von Homo- und Transsexuellen auf Kuba ein. Ein Anliegen, dass sie mit Mariella Castro Espín, Direktorin des Nationalen Zentrums für sexuelle Aufklärung (CENESEX) und Tochter von Staatspräsident Raúl Castro teilt.