Bolivien / Kultur

Bolivien feiert Tag der Entkolonisierung

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Einladung Botschaft
Einladung von Boliviens Botschaft zum Tag der Entkolonialisierung (12.10.2012, 18:00 Uhr)

La Paz/Berlin. Am 12. Oktober begeht Bolivien zum zweiten Mal den Tag der Entkolonisierung. Der Gedenktag war 2011 von Präsident Evo Morales Ayma erstmals ausgerufen worden. Der Feiertag zur "Stärkung des gesellschaftlichen Wandels und Vertiefung der Demokratie" war wenige Tage zuvor auch von den Mitgliedstaaten der Andengemeinschaft (CAN) zum Kontinentalen Tag der Entkolonialisierung erklärt worden, heißt es in einer Presseerklärung der Botschaft Boliviens in Berlin am Donnerstag.

"Nach einem Jahr kann eine erste Bilanz gezogen werden wie weit wir bei der Überwindung von Rassismus, Diskriminierung und Machismus schon gekommen sind", sagte Elizabeth Salguero Carillo, Boliviens Botschafterin in Deutschland. Dabei handele es sich um "drei grundlegende Phänomene, auf denen die Kolonialisierung aufbaut". Durch die Gesetze gegen Rassismus und Diskriminierung, gegen Volksverhetzung und politische Gewalt sowie gegen Menschenhandel habe man in diesem Bereich wichtige Fortschritte gemacht.

Der diesjährige Tag der Entkolonisierung wird im Stadion "Julio Borelli" in der Hauptstadt La Paz mit rund 5.000 geladenen nationalen und internationalen Delegationen und einem traditionellen "Taki Onqoy" gefeiert. "Dieser Tanz der Reinigung richtet sich an eine Gesellschaft, dessen Spiritualität krank ist und der Heilung bedarf", erklärt die Botschaft und macht auf einen Aufruf des bolivianischen Außenministers David Choquehuanca zu spirituellen Feierlichkeiten anlässlich der Sommersonnenwende Ende Dezember 2012 in Bolivien aufmerksam.

Anlässlich des auch für die Maya-Kultur bedeutsamen Datums am 21. Dezember 2012 kann auf der Internetseite "21 Walikipuni" auf Englisch und Deutsch über 13 Themenschwerpunkte wie Krise des Kapitalismus, Klimawandel, Nahrungsmittelsouveränität und Buen Vivir/Gutes Leben diskutiert werden, informiert das bolivianische Außenministerium.

Bisher wurde am 12. Oktober der Ankunft von Christoph Kolumbus 1492 in der Karibik gedacht. Von den europäisch-stämmigen Eliten Lateinamerikas wurde dieses historische Ereignis als "Tag der Rasse" oder "Tag des Spanientums" gefeiert. Auch Ecuador hat 2011 einen Tag der Entkolonialisierung eingeführt. In Venezuela wird am 12. Oktober der "Tag des indigenen Widerstands" gefeiert.