Paraguay: US-Militärstützpunkt an der Grenze zu Bolivien?

La Paz. Der Außenminister Boliviens, David Choquehuanca, soll auf diplomatischem Weg Aufklärung von der Regierung Paraguays über Pläne zur Einrichtung eines US-Militärstützpunktes an der Grenze zu Bolivien fordern.

Dies hat die die Komission für internationale Politik des bolivianischen Parlamentes gefordert. Die Abgeordneten der regierenden Bewegung zum Sozialismus (MAS) sehen in einer etwaigen Aufrüstung der Grenzregion eine Bedrohung ihres Landes.

Zuvor hatten Äußerungen des Präsidenten der Verteidigungskomission des Senats von Paraguay, José López Chávez, für Besorgnis gesorgt. Nach Angaben des Politikers der De-facto-Regierung unter Führung von Federico Franco wird derzeit mit hochrangigen US-Militärs über die Errichtung eines Militärstützpunktes in der Region Chaco an der Grenze zu Bolivien verhandelt.

Die USA suchen zunehmend alternative Orte für Militärstützpunkte in Lateinamerika, nachdem mehrere progressiv regierte Staaten die dauerhafte Präsenz ausländischer Militärmächte in ihren Reformverfassungen untersagt haben. Entsprechende Regelungen finden sich in den neuen Verfassungen von Venezuela, Ecuador, Nicaragua und anderen Staaten der Region.