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Bolivien: Coca-Cola-Rauswurf ist Falschmeldung

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Regierungssprecherin Amanda Dávila
Regierungssprecherin Amanda Dávila

La Paz. Boliviens Kommunikationsministerin und Regierungssprecherin Amanda Dávila hat am Freitag Spekulationen um einen Lizenzentzug für den US-Getränkehersteller Coca-Cola zurückgewiesen. "Die Regierung hat derartige Maßnahmen weder geplant noch in Betracht gezogen", sagte die Politikerin der regierenden Bewegung zum Sozialismus (MAS) laut Medienberichten.

In einer Rede des bolivianischen Außenministers Mitte Juli am Rande einer Flughafeneröffnung in der Kleinstadt Copacabana hatte der Linkspolitiker zum bevorstehenden Ende des Maya-Kalenders erkärt: "Der 21. Dezember 2012 ist das Ende von Egoismus und Teilung. Der 21. Dezember muss das Ende von Coca-Cola und der Beginn des Mocochinchi (einem traditionellen Getränk) sein". Nicht das Ende der Welt drohe, wie von vielen Apokalyptikern prophezeit, sondern eine Zeit "der Liebe, der Brüderlichkeit" und der "Kultur des Lebens" sei die Zukunft.

Diverse Nachrichtenagenturen hatten daraufhin über das Ende von Coca-Cola im Andenland berichtet. Der Außenminister habe "eine Metapher" gebraucht, stellte die Regierungssprecherin klar. Diese sei von Journalisten aus dem Zusammenhang gerissen worden. "Zudem glauben wir, dass hinter dem Thema eine rassistische Haltung einer kleinen, regierungsfeindlichen Gruppe steht", vermutet Dávila angesichts der Falschmeldungen. Das "indigene Denken" sei von "verschiedenen Medien absichtlich nicht verstanden worden".

Mario Yaffar, Präsident des Industriellen-Verbandes von La Paz beschwerte sich über die "Verzerrung" von Informationen. Auch der Getränke-Hersteller selbst dementierte in einer Erklärung jegliche Rausschmiss-Pläne: "In Bolivien ist Coca-Cola Teil der Gesellschaft, schafft Arbeitsplätze und Einkommen für tausende von Kunden, Vertreiber und Angestellte und erfrischt die Menschen seit 1941".