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Paraguays Führung ändert Slogan und nutzt Foto mit US-Amerikanern

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"Angelsächsische Gesichtszüge" - im Internet hagelte es Kritik
"Angelsächsische Gesichtszüge" - im Internet hagelte es Kritik

Asunción. Paraguays De-facto-Präsident Federico Franco plant offenbar eine Änderung des Emblems der Regierung. Dies berichtet die regierungsnahe Tageszeitung Última Hora. Die bisher verwendete Losung "Paraguay para Todos y Todas" (Paraguay für Alle) wurde von der Regierung unter Fernando Lugo 2008 etabliert, um sich von der bisherigen Alleinherrschaft der rechtskonservativen Colorado-Partei abzugrenzen. Mit der neuen Losung sollte auch verdeutlicht werden, dass in Paraguay fortan jeder am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben teilnehmen kann. Emblem und Losung werden etwa auf Briefköpfen und bei öffentlichen Auftritten benutzt.

Das neue Logo mit dem Leitspruch "Es lebe Paraguay" soll schnellstmöglich durch alle Ministerien in Eigenfinanzierung eingeführt werden. Der Minister für Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie, Martin Sanneman, bestätigte gegenüber Última Hora, dass die Planung bis auf Details abgeschlossen sei.

In sozialen Netzwerken traf die Maßnahme auf massive Kritik. Zahlreiche User beschwerten sich über Plattformen wie Facebook und auch die Internetpräsenz der linksgerichteten Partei Frente Guasú berichtete kritisch über den Plan. Sie werfen Franco vor, für die Kampagne ein Bild einer US-Bilderdatenbank mit Steuergeldern erworben zu haben. "Dieses Bild zeigt eindeutig Menschen mit angelsächsischen Gesichtzügen" schreibt die Frente Guasú und fragt weiter: "Schämt sich Federico Franco für seine paraguayischen Landsleute? Kann er erklären, wer ihn eigentlich befiehlt?"

Nach Veröffentlichung des Bildes im Internet erklärte Sanneman, dass über die endgültige Fassung noch nicht entschieden sei.