Erneute Gewaltwelle in Krisengebiet im Norden von Honduras

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Spuren des Mordversuches an fünf MARCA-Aktivisten
Spuren des Mordversuches an fünf MARCA-Aktivisten

Tocoa, Honduras. Innerhalb von nur drei Tagen hat der Landkonflikt in der nordhonduranischen Region Bajo Aguán zwei weitere Tote und fünf Verletzte gefordert. Am 27. Juli wurde die Leiche von Israel García Pérez aufgefunden. Der Kleinbauer war durch mehrere Schüsse getötet worden. Zudem fehlte der Leiche ein Ohr. In der Nacht zuvor hatte eine Gruppe schwerbewaffneter Personen mehrere Kleinbauernfamilien auf einem besetzten Grundstück in der Nähe der Stadt Tocoa angegriffen. Laut Augenzeugen wurde García dabei entführt.

Nur einen Tag später beschossen drei Unbekannte aus einem Pick-up fünf Angehörige der Organisation MARCA, als diese mit ihrem Fahrzeug in Tocoa unterwegs waren. Die fünf Aktivisten überlebten die Attacke schwerverletzt. Am 29. Juli verstarb der Kleinbauer Evaristo López bei einem Verkehrsunfall. López war mit dem Motorrad unterwegs und wurde von einem Fahrzeug umgefahren. Der Fahrer des beteiligten Wagens flüchtete von der Unfallstelle.

Die honduranische Regierung drohte aufgrund der jüngsten Vorfälle mit der erneuten Ausrufung des Ausnahmezustandes für die Region und der weiteren Militarisierung des Aguán-Tals.

Die Bauernorganisationen der Region bringen die erneuten Aggressionen in Verbindung mit einem Gerichtsurteil Ende Juni, das zugunsten dutzender Kleinbauernfamilien entschied und die Großgrundbesitzer René Morales und Miguel Facussé zur Rückgabe von drei Fincas zwang.