Rio: Gipfel der Völker kritisiert Konzept der "grünen Wirtschaft"

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Logo des Gipfels der Völker
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Brasília. Teilnehmer des alternativen Gipfels der Völker, der im Juni parallel zum Rio+20-Gipfel der UNO stattfinden wird, haben während einer Pressekonferenz in Rio de Janeiro einen Bericht zur sogenannten grünen Wirtschaft (Green Economy) kritisiert. Das Papier ist eine der Grundlagen des UNO-Gipfels.

Nach Angaben der brasilianischen Nachrichtenagentur Agencia Brazil habe Silvia Ribeiro, die Direktorin für Lateinamerika der Umweltorganisation ETC Group und Teilnehmerin des alternativen Gipfeltreffens, das Konzept der "grünen Wirtschaft” als irreführend bezeichnet. Hinter dem Begriff stehe eine Agenda, die vor allem die weitere Ausbeutung des Ökosystems und den Einsatz von gefährlichen Technologien vorsehe und damit Naturprozesse manipuliere, um höhere Profite zu erzielen, so Ribeiro.

Die Ursache vieler heutiger Umweltkatastrophen liege nach Ansicht der Umweltschutzaktivistin in der kontinuierlichen Kommerzialisierung natürlicher Ressourcen durch die Industrienationen. Aus dem Bericht gehe aber hervor, dass diese zentralen Aspekte der globalen Krise bei dem Rio+20-Gipfel nicht thematisiert werden sollen.

Der alternative Gipfel der Völker setzt sich für soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz auf dem lateinamerikanischen Kontinent ein.


Das Nachrichtenportal amerika21.de wird in Zusammenarbeit mit dem Pressedienst Poonal aktuell über den Rio+20-Gipfel und den alternativen Gipfel der Völker berichten.