Lima. Der peruanische Außenminister Rafael Roncagliolo hat am Montag erneut das Interesse seines Landes an guten Beziehungen zum Nachbarland Chile bekräftigt. Angesichts der bevorstehenden ersten Anhörung vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen der von Peru geforderten Veränderung der Seegrenze beider Länder sagte Roncagliolo, dass man trotzdem mit Chile "die besten, entspanntesten und konflikfreisten Beziehungen" erhalten werde. Beide Regierungen seien "interessiert, keine Spannungen oder Unsicherheiten zu schaffen", so Roncagliolo weiter.
Trotzdem verfolge Peru sein Anliegen vor dem Internationalen Gerichtshof mit "großer Überzeugung unserer Argumente", erklärte der Außenminister gegenüber der Nachrichtenagentur Andina.
Peru hat bereits im Jahr 2008 in Den Haag gegen die Grenzverträge mit dem südlichen Nachbarland Chile geklagt und fordert eine Neuverhandlung der Seegrenze im Pazifik. Chile beruft sich auf die Gültigkeit bilaterale Grenzverträge aus den 1950er Jahren. Beide Länder betonten mehrfach, dass es in dem von den beiden Konflitkparteien beanspruchten Seegebiet um die Kontrolle über Fischfanggebiete gehe und keine Rohstoffinteressen hinter dem Konflikt stünden.