Minengegner in Oaxaca angeschossen und getötet

San José del Progreso, Mexiko. Bei einer Konfrontation zwischen Minengegnern und den lokalen Behörden im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca wurden am 18. Januar zwei Oppositionelle schwer verletzt. Die Auseinandersetzung im Ort San José del Progreso fand statt, als die Behörden den Bau einer Wasserleitung auf dem Boden von Minengegnern beginnen wollten. Dies berichteten diese an folgenden Tag in einer Pressekonferenz.

Während eine junge Frau mit einem Beinschuss relativ glimpflich davon gekommen zu sein scheint, schwebt ein 57-jähriger Mann den Angaben zufolge in Lebensgefahr. Auf die protestierenden Anwohner eröffneten Polizisten der lokalen PRI-Verwaltung das Feuer. Die Wasserleitung soll der Silbermine Cuzcatlán, die sich im Besitz der kanadischen Fortuna Silver befindet, den regulären Betrieb ermöglichen.

Die umstrittene Mine, 40 km südlich der Hauptstadt Oaxaca Stadt gelegen, wird seit dem September des vergangenen Jahres kommerziell betrieben. San José ist seit 2009 regelmäßig Schauplatz von Auseinandersetzungen, in deren Verlauf auch ein Gemeindepräsident und ein Gemeinderatsmitglied ums Leben kamen.

Das Minenprojekt wird sowohl von der PRI als auch von der Anti-PRI-Koalition des Gouverneurs Gabino Cué bedingungslos unterstützt. Eine Befragung der Lokalbevölkerung über das Grossprojekt fand nie statt. Aufgrund der erneuten Konfrontation fordern diverse soziale Organisationen Oaxacas, darunter die Lehrergewerkschaft, die Schließung der Mine.

Aktualisierung, 21.01.2012:

Der angeschossene Bernardo Méndez Vásquez, der durch insgesamt sieben Kugeln schwer verletzt worden war, starb am Donnerstag Abend (Ortszeit). Die Coordinadora de Pueblos Unidos del Valle de Ocotlán (COPUVO), der auch Bernardo Méndez Vásquez angehörte, ist sehr besorgt über das äußerst angespannte Klima in der Gemeinde. Die Behörden des Bundesstaates haben sich bisher darauf beschränkt, Polizeipräsenz im Ort zu erhöhen. Eine Person, die in die Schießerei involviert war, ist verhaftet worden.