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Bolivien: Zwei Milliarden Dollar für mehr Öl und Gas

La Paz. Bolivien will in diesem Jahr insgesamt mehr als zwei Milliarden US-Dollar in die Erkundung und Förderung von Öl und Gas investieren. Ziel ist es nach einem Bericht der regierungsnahen Tageszeitung Cambio auch, die Industrialisierung der Rohstoffe voranzutreiben. Dabei sind 64 Prozent der Investitionen von staatlicher Seite geplant, der Rest wird von privaten Unternehmen aufgebracht. Unter ihnen sind unter anderem der spanisch-argentinische Konzern Repsol YPF, das argentinische Unternehmen Pluspetrol sowie die halbstaatliche brasilianische Gesellschaft PetroBras.

Nach Angaben von YPFB-Chef Carlos Villegas ist bereits durch die Investionen der vergangenen beiden Jahre die tägliche Gasförderung um mehr als zehn Prozent von gut 45 Millionen Kubikmeter auf 52 Millionen gestiegen. Insbesondere die Erschließung des Margarita Gasfeldes in Tarija im Süden des Landes habe hierzu beigetragen.

Villegas sagte ebenfalls, dass der Import von Diesel weiterhin einen großen Kostenfaktor für das südamerikanische Land darstellt. Für 2012 erwartet er, dass Bolivien 878 Millionen Dollar für diesen Zwecke aufwenden muss, wovon nur 372 Millionen Dollar durch den Verkauf des Diesels wieder eingenommen. Treibstoffe werden in Bolivien hoch subventioniert. Die Kürzung dieser Subventionen hatte zum Jahreswechsel 2010/2011 zu Protesten geführt und war kurz darauf von Präsident Evo Morales wieder zurückgenommen worden. Villegas teilte nun mit, dass Studien zur Umwandlung von Erdgas zu Diesel geplant sind, um die Importe zu verringern. Das sogenannte GtL-Verfahren (Gas-to-Liquids) wird in anderen Ländern bereits eingesetzt.