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Bolivien startet ohne McDonald’s ins neue Jahr

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Bild aus der Filmdokumentation
Bild aus der Filmdokumentation

Sucre. Die US-amerikanische Fast-Food-Kette McDonald’s hat kurz vor Jahreswechsel endgültig die Geschäfte in Bolivien beendet und das südamerikanische Land verlassen. Als Grund gaben die Vertreter des Unternehmens einen mangelnden Zuspruch an. Nach einer 14-jährigen Präsenz in Bolivien habe man sich daher entschieden, die Geschäfte einzustellen. Bis 2002 hatte McDonald’s acht Lokale in den drei größten Städten des Landes, La Paz, Cochabamba und Santa Cruz de la Sierra, unterhalten.

Bolivien ist damit das erste Land Lateinamerikas ohne McDonald’s-Filialen und das erste Land weltweit, in dem die Fast-Food-Kette ihre Geschäfte wegen anhaltend roter Zahlen endgültig einstellt, berichtet die venezolanische Zeitung Correo del Orinoco.

Das außergewöhnliche Scheitern von McDonald’s ist inzwischen auch Gegenstand einer spanischsprachigen Filmdokumentation unter dem Titel “Por qué quebró McDonald´s en Bolivia” (Warum McDonald’s in Bolivien pleite gegangen ist). Darin werden in erster Linie kulturelle Gründe für das Scheitern verantwortlich gemacht: Die Bevölkerung in Bolivien bevorzuge schlichtweg die traditionellen Empanadas.

Im Frühjahr 2010 hatte McDonald's in Venezuela für Schlagzeilen gesorgt. Damals war ein Lokal der US-Kette aus dem historischen Zentrum von Caracas verbannt worden. Dennoch steht Venezuela mit rund 180 Filialen des Fast-Food-Restaurants an einer der vorderen Stellen in Lateinamerika.


Anmerkung der Redaktion: In einer älteren Version der Meldung hieß es, die letzten Lokale  seien geschlossen worden. Tatsächlich unterhält McDonald’s schon seit 2002 keine Vertretungen mehr in Bolivien. Neu sind die formelle Entscheidung zum Geschäftsabbruch und die Behandlung des Themas in der genannten Dokumentation.