Schmutziges Geld aus den USA für Yasuní?

Quito. Die Beauftragte der ecuadorianischen Regierung für die Yasuní-Initiative, Ivonne Baki, hat einem Medienbericht zufolge dem US-Unternehmen Chevron-Texaco den Erlass einer milliardenschweren Strafzahlung in Aussicht gestellt. Im Gegenzug habe der Konzern die Einzahlung von 500 Millionen US-Dollar in den Treuhandfonds des Klimaschutzprojektes in Aussicht gestellt. Dies berichtet das alternative US-amerikanische Online-Magazin Huffington Post. Baki selbst hat den Bericht umgehend zurückgewiesen. "Das ist eine komplette Lüge", sagte sie gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur EFE. Sie verwies darauf, das mittlerweile mehr als 116 Millionen Dollar für das Projekt zugesagt worden seien. Dabei geht es darum, das Öl im Regenwald nicht zu fördern, wenn Ecuador dafür eine Kompensationszahlung erhält.

Der Autor des Berichts der Huffington Post, ein Umweltaktivist, beruft sich auf Quellen, die dem Yasuní-Projekt nahe stehen. Außerdem listet er Fälle auf, in denen Baki in früheren Funktionen für Chevron-Texaco eingetreten sei. Das Unternehmen war im Februar dieses Jahres nach 17 Jahren juristischer Auseinandersetzungen von einem ecuadorianischen Gericht wegen schwerer Umweltzerstörungen zu Schadenersatz in Höhe von acht Milliarden Dollar verurteilt worden. Der Richter sah es als erwiesen an, dass Chevron-Texaco für die Verseuchung von knapp 7,4 Millionen Hektar Regenwald verantwortlich ist. Ein durch den US-Konzern geführtes Konsortium förderte von 1972 bis 1990 Öl in dem Gebiet. Durch die Verschmutzung wurden Ernten zerstört, Tiere starben und die Krebsrate in der Bevölkerung stieg erheblich. Die Betroffenen, die 27 Milliarden Dollar Schadenersatz gefordert hatten, sowie Chevron-Texaco haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.

(In einer früheren Version hieß es, Frau Baki habe Chevron-Texaco den genannten Deal angeboten. In dem genannten Text der Huffington Post ist der Ablauf tatsächlich andersherum dargestellt. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. Die Redaktion)