Venezuela / Soziales

Venezolanische Regierung startet Kindergeldprogramm

Caracas. Am gestrigen Montag ist in Venezuela das staatliche Kindergeldprogramm "Misión Hijos de Venezuela" gestartet. In vorerst 13 Bundestaaten können ab sofort Mütter und Väter mit geringen Einkommen, einen Zuschuss in Höhe von 430 Bolívares (75 Euro) pro Kind unter 17 Jahren beantragen, erklärte die Ministerin für Kommunen, Isis Ochoa, gegenüber dem Fersehsender Venzolana de Televisión (VTV). Eltern von Kindern mit Behinderungen erhalten 600 Bs. (105 Euro). Das Kindergeld bekommen dabei jedoch nur Eltern mit Einkommen unterhalb des in Venezuela gesetzlich geregelten Mindestlohns von derzeit umgerechnet 260 Euro. Zudem können Familien maximal für drei Kinder den staatlichen Zuschuss beantragen.

Ziel des Programms ist es nach Aussage der Ministerin, die extreme Armut in Venezuela zu beseitigen. In Statistiken wird extreme Armut je nach Auslegung mit einem Einkommen von weniger als einem oder zwei Dollar pro Tag definiert. Unter der Amtszeit von Präsidenten Chávez ging der Anteil der Bevölkerung mit weniger als einem Dollar Einkommen pro Tag nach Statistiken der Weltbank von gut 14 Prozent bei Regierungsantritt im Jahr 1998 auf knapp drei Prozent im Jahr 2006 zurück. Der Anteil der Bevölkerung mit weniger als zwei Dollar Einkommen pro Tag fiel im selben Zeitraum von gut 30 auf knapp 16 Prozent.

Die Vizepräsidentin für den Bereich Soziales des venezolanischen Ministerrates, Yadira Córdova, sagte, dass Familien in extremer Armut durch die Misión Hijos vor allem "in das Bildungssystem, in die wirtschaftliche Produktion und in soziale Organisationen der Gesellschaft" integriert werden sollen.