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Morales: US-Antidrogenbehörde bleibt draußen

La Paz. Trotz Problemen bei der Kontrolle illegaler Kokapflanzungen wird die US-Antidrogenagentur DEA nicht nach Bolivien zurückkehren. Präsident Evo Morales sagte am Montag, dass die DEA vor allem geopolitische Ziele verfolge und in seiner Amtszeit sowie unter der derzeitigen Verfassung eine Rückkehr ausgeschlossen sei. Sie war nach dem in der vergangenen Woche unterzeichneten Abkommen zwischen Bolivien und der Vereinigten Staaten ins Spiel gebracht worden.

In der vergangenen Woche hatte Boliviens Generaldirektor für Koka-Kontrolle und Industrialisierung, Luis Cutipa, gegenüber verschiedenen Medien von Schwierigkeiten bei der Überwachung der illegalen Pflanzungen berichtet. Insbesondere in der Region Chapare im Departement Cochabamba gebe es Probleme aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten seiner Behörde. Dort stünden nur 60 Kontrolleure zur Verfügung, die vor allem an den verschiedenen Kontrollpunkten für die Überwachung zuständig sind.

Im vergangenen Jahr passierten dabei 33 Millionen Pfund legales Koka diese Kontrollpunkte in den Departements Cochabamba und La Paz. Wieviel illegal produziert wird, ist demnach unbekannt. Die Zeitung Los Tiempos berichtet, dass mehr als 90 Prozent des Koka für die Herstellung Kokain in Cochabamba nicht auf dem legalen Markt verkauft wird.

Koka ist eine traditionelle andine Kulturpflanze, die aufgrund ihres hohen Vitamingehalts vielseitig eingesetzt werden kann. Neben dem in den Anden typischen Kauen des Koka, wird seit dem Amtsanstritt von Präsident Evo Morales in Bolivien eine Industrialisierung der Pflanze mit dem Ziel alternativer Einsatzmöglichkeiten verstärkt vorangetrieben. Unter anderem deshalb versucht die bolivianische Regierung, das Kokablatt zu legalisieren, damit die Produkte exportiert werden können. Dies ist Anfang des Jahres unter anderem am Widerstand der USA und Deutschlands gescheitert.