Nicaragua / Politik

Haushoher Sieg für Daniel Ortega in Nicaragua

Managua. Mit einem deutlichen Vorsprung ist Daniel Ortega von der Frente Sandinista de Liberación Nacional (FSLN) als Präsident von Nicaragua wiedergewählt worden. Nach den jüngsten Hochrechnungen kommt Ortega mit 62,6 Prozent auf mehr als doppelt so viele Stimmen wie sein schärfster Konkurrent Fabio Gadea vom Partido Liberal Independiente (30,8 Prozent). Auf Ex-Präsident Arnoldo Alemán entfielen lediglich 5,7 Prozent. Die übrigen zwei Parteien ALN und APRE erreichten jeweils weniger als ein Prozent der Stimmen. Nach derzeitigem Stand hätte die FSLN in der kommenden Legislaturperiode auch die absolute Mehrheit im Parlament und die Möglichkeit, die Verfassug zu verändern. Während Anhänger von Ortegas FSLN bereits in der Nacht auf den Straßen feierten, erklärte ein Vertreter der Gadea-Kampagne, man werde die Wahl nicht vor Auszählung der allerletzten Stimme anerkennen. 

Bereits vor Verkündung der ersten Hochrechnungen waren Unstimmigkeiten im Wahlablauf gemeldet worden. Die Beobachterdelegation der Organisation Amerikanischer Staaten erklärte, dass ihnen zu zehn der zur Beobachtung ausgewählten 52 Wahlzentren der Zugang verweigert worden war. Auch der Sprecher der Delegation des Europäischen Auswärtigen Dienstes, Luis Yáñez, sprach in einer ersten improvisierten Pressekonferenz von zum Teil unerklärlichen Behinderungen des Wahlvorgangs durch den Obersten Wahlrat – so seien in vielen der Wahlzentren keine Beobachter der Oppositionsparteien zugegen gewesen. Er rief alle Parteien auf, das endgültige Ergebnis der Wahl abzuwarten.