Guatemala / Politik

Zweite Runde der Präsidentschaftswahlen in Guatemala

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Transparent vor einem Wahllokal mit Pfeil nach rechts
In jedem Fall geht es nach rechts: Hinweisschild bei einem Wahllokal in Guatemala

Guatemala-Stadt. Über sieben Millionen Guatemalteken sind am heutigen Sonntag aufgerufen einen neuen Präsidenten zu wählen. Nachdem bei der ersten Wahlrunde am 11. September keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit erreicht hatte, gehen heute zwei Anwärter auf das höchste politische Amt des Landes in die Stichwahl. Beim ersten Wahlgang hatte der Ex-General Otto Pérez Molina zwar deutlich mehr Stimmen auf sich vereinen können, erreichte jedoch weitaus weniger Zustimmung als im zuvor durch Umfragen prognostiziert wurde. Die Meinungsforschungsunternehmen hatten ihm vor den Wahlen noch 44 bis 49 Prozent vorausgesagt. Mit 36 Prozent blieb er zwar weit dahinter zurück, lag aber dennoch klar vor dem Zweitplatzierten, dem Rechtspopulisten Manuel Baldizón. Er erhielt 23,5 Prozent der gültigen Stimmen.

Politisch stehen sich damit zwei Kandidaten aus dem rechten Lager gegenüber. Otto Pérez Molina ist ein prominenter Ex-General aus Zeiten des Bürgerkriegs in Guatemala und punktete im Wahlkampf vor allem mit Versprechen einer Politik der "harten Hand" gegen die Kriminalität. Zivilgesellschaftliche Organisationen bringen den ehemaligen Militär mit Menschenrechtsverletzungen während des guatemaltekischen Bürgerkriegs in Verbindung. Sein Gegenüber, der Kandidat der Partei Erneuerte Demokratische Freiheit (LIDER), ist Anwalt und millionenschwerer Hotelunternehmer. Baldizón erhält allerdings auch die Unterstützung der aktuellen Regierungspartei von Präsident Álvaro Colom. Man habe sich aufgrund der inhaltlichen Nähe zum eigenen Programm zu diesem Schritt entschieden, hatte Koalitionssprecher Jaime Martínez erklärt.