El Salvador: Mutmaßliche Mörder von Jesuiten festgenommen

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Denkmal für de Opfer des Bürgerkrieges in El Salvador
Denkmal für de Opfer des Bürgerkrieges in El Salvador: 80 Prozent waren Zivilisten

San Salvador. In El Salvador wurden am Montag neun ehemalige Mitglieder der Armee wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an der Ermordung von sechs Jesuiten und zwei Angestellten dieses Ordens im November 1989 festgenommen. Die Ex-Mitglieder einer Spezialeinheit stellten sich am Montag den Behörden. Insgesamt stehen wegen des Massakers 20 ehemalige Militärs auf den Fahndungslisten. Die Morde standen im Zusammenhang mit dem "schmutzigen Krieg" gegen linke Aktivisten in dem mittelamerikanischen Land.

Die spanische Justiz fordert nun die Auslieferung der mutmaßlichen Mörder, weil fünf der Getöteten spanische Staatsbürger waren.

Menschenrechtsexperten bezweifeln jedoch, dass die mutmaßlichen Mörder nach Spanien ausgeliefert werden. Niemand werde sich stellen, wenn er mit einer Deportation und Verurteilung im Ausland rechnen muss, sagte der Direktor des Menschenrechtsinstitutes der Zentralamerikanischen Universität (IDHUCA), Benjamín Cuéllar, gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur EFE. Cuéllar vermutete, dass zwischen der salvadorianischen Justiz und den Ex-Militärs vorab eine Vereinbarung getroffen wurde. Darauf weise hin, dass sie sich freiwillig gestellt haben.