Mindestens 19 Tote bei Gefängnisrevolte in Venezuela

Caracas. Bei einer Gefängnisrevolte im Gefängnis El Rodeo I in der Nähe der venezolanischen Hauptstadt Caracas sind am Sonntag mindestens 19 Häftlinge getötet und mindestens 22 verletzt worden. Dies berichten venezolanische Medien unter Berufung auf Aussagen des venezolanischen Innenministers Tareck El Aissami und Angehörige der Gefangenen. Nach offiziellen Angaben sei es am Nachmittag zu einer Schießerei zwischen verschiedenen bewaffneten Gruppen innerhalb des Gefängnisses gekommen. Hintergrund sei ein Kampf um die Kontrolle der Anstalt.

Die venezolanischen Gefängnisse sind stark überfüllt, was auch mit der großen Zahl an Festnahmen im Kampf der venezolanischen Sicherheitskräfte gegen die massive Kriminalität in dem südamerikanischen Land zu tun hat. Zwar arbeitet die Regierung nach eigenen Angaben an einer "Humanisierung" des Strafvollzugs, doch sind die Bedingungen in vielen Gefängnissen weiterhin katastrophal.

Als Reaktion auf die erneuten Unruhen habe der Präsident Venezuelas, Hugo Chávez, die Gründung eines eigenen Ministeriums zur Bewältigung der Krise angekündigt, so El Aissami. Es solle auch die juristische Bearbeitung offener Fälle beschleunigen. Darüber hinaus würden 413 Mio. Bolívares (etwa 66,6 Mio. Euro) in die "Humanisierung" der Haftanstalten investiert, so der Minister.

Anmerkung: Die Zahl der Toten erhöhte sich bis Montag auf 23.