Yasuní-ITT: Ministerium bestreitet Zusage an Ecuador

Berlin/Quito. Im Konflikt um das Umweltschutzprojekt Yasuní-ITT hat das FDP-geführte Entwicklungsministerium überraschend bestritten, dass Deutschland jemals eine finanzielle Beteiligung an dieser Initiative zugesagt hat. "Eine Zusage dieser oder der vergangenen Bundesregierung für dieses Vorhaben hat es nie gegeben, zumal nicht unter Nennung eines bestimmten Betrags", heißt es in einer Stellungnahme zu einem Artikel des Onlinemagazins Telepolis. Die Bundesregierung habe "intensive Gespräche mit der ecuadorianischen Seite" geführt, heißt es in der Zuschrift weiter, wesentliche Fragen dabei seien eine mögliche Präzedenzwirkung des Vorhabens und die Garantie für Nachhaltigkeit gewesen.

Dennoch bestätigt das Ministerium, sich eine "Beistellung zur Yasuni-Initiative vorstellen" zu können. Voraussetzung dafür sei, dass mit dem neuen Fonds keine Doppelstruktur geschaffen wird, sondern an die Initiative "Redd+", die Deutschland bereits unterstützt, eng angeknüpft wird. Gespräche über dieses Thema seien für die regulär für Oktober dieses Jahres vorgesehenen deutsch-ecuadorianischen Regierungsverhandlungen über die entwicklungspolitische Zusammenarbeit geplant.

Bei der Initiative Yasuní-ITT geht es darum, rund 850 Millionen Barrel Erdöl unter dem Regenwald zu belassen. Die Konsumentenstaaten sollen die Hälfte des zu erwartenden Gewinns in einen Treuhandfonds unter UN-Verwaltung einzahlen.