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Zehntausende protestieren für Bildungsreform in Chile

Santiago de Chile. Rund 45.000 Studierende, Schüler, Uni-Dozenten und Lehrkräfte beteiligten sich am Donnerstag an Demonstrationen in verschiedenen Städten im Rahmen eines landesweiten Aktionstags, zu dem die Konföderation der chilenischen Studierenden (CONFECH) aufgerufen hatte.

Die Demonstranten forderten einen besseren Hochschulzugang für Kinder aus ärmeren Familien, eine Erhöhung der Hochschulfinanzierung und eine Demokratisierung der Hochschulinstitutionen. Zudem richten sich die Proteste gegen die staatliche Finanzierung von Privatuniversitäten. "Wir brauchen einen kulturellen Wandel, eine wirklich Stärkung des öffentlichen Bildungssektors, aber dafür gibt es keinen politischen Willen, Priorität hat die Vergabe von Ressourcen an private Institutionen", sagte die Präsidentin der Förderation der chilenischen Studierenden (FECH).

Der Präsident der Lehrervereinigung (Colegio de Profesores) Jaime Gajardo sprach schon vom einem beginnenden Wiederaufleben der "Bewegung der Pinguine" – benannt nach den schwarz-weißen Schuluniformen –, als chilenische Schülerinnen und Schüler 2006 massenhaft mit wochenlangen Streiks und Straßenkämpfen erfolgreich gegen die geplanten Kürzungen im Bildungssektor protestierten.

An der Demonstration in Santiago de Chile nahmen circa 20.000 Menschen teil. Landesweit gab es über 100 Verhaftungen. Für den 21. Mai wird zu weiteren Großdemonstrationen im ganzen Land aufgerufen.