Paraguay

Generalstreik trotz Erhöhung des Mindestlohns

Asunción. Paraguays Präsident Fernando Lugo kündigte am Mittwoch an, dass der Mindestlohn um 10 Prozent auf umgerechnete 414 US-Dollar angehoben werde. "Wir wären gerne noch großzügiger gewesen", die Erhöhung korrespondiere mit dem Wirtschaftswachstum, erklärte Lugo anlässlich der Feierlichkeiten zu seinem dritten Amtsjubiläum.

Gewerkschaftsvertreter zeigten sich damit jedoch nicht zufrieden und wollen an den 1. Mai-Demonstrationen und an einem für den 3. Juni geplanten Generalstreik festhalten. "Die Erhöhung ist ein Witz, wir haben einen Freund als Präsidenten, aber eine feindliche Regierung", sagte Jorge Alvarenga, Generalsekretär der CUT, einer von fünf Dachgewerkschaften, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz.

Nach Verhandlungen war die ursprüngliche Forderung von 32 Prozent bereits auf 18 Prozent korrigiert worden. Die nun veranschlagten zehn Prozent entsprächen eins zu eins dem Vorschlag der Arbeitgeberseite. Bereits 2009 und 2010 wurde der Mindestlohn um fünf bzw. sieben Prozent erhöht, was die jeweilige Inflation jedoch unterschritt.

Offiziellen Schätzungen zufolge verdient nur ein Viertel aller Erwerbstätigen den bestehenden Mindestlohn oder mehr, während fast zwei Millionen weniger beziehen.