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Kuba: Parteitag und Gedenken an Sieg in der Schweinebucht

Havanna. In Kuba beginnt am heutigen Samstag der erste Parteitag der regierenden Kommunistischen Partei (PCC) nach 14 Jahren. Tausend Delegierte aus dem ganzen Land werden sich in Havanna versammeln, um vier Tage lang ein umfassendes Strategiepapier zu diskutieren. In diesen Leitlinien (Lineamientos) enthalten sind 291 Reformvorschläge, die darauf abzielen, die kubanische Binnenökonomie effizienter zu gestalten. Hauptanliegen sind dem Papier zufolge der Abbau des immensen Personalstands in Staatsbetrieben – rund 85 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung – und die Dezentralisierung der Wirtschaft.

Einem Systemwandel in Kuba erteilten die Autoren des Dokuments zugleich eine Absage: "Das sozialistische Planungssystem bleibt weiter der erste Weg für die Leitung der nationalen Ökonomie", heißt es in dem 32-seitigen Papier, zu dem in den vergangenen Monaten in Versammlungen hunderttausende Kommentare und Änderungsvorschläge zusammengetragen wurden. Dennoch werden in dem Strategiepapier "methodologische und organisatorische" Änderungen angekündigt.

Am heutigen Samstag erinnert nach Informationen der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina zum Auftakt des sechsten Parteitags eine Massendemonstration und eine Militärparade an den Sieg über die Invasion in der Schweinebucht vor exakt 50 Jahren. Feiern des militärischen Sieges über die von den USA ausgebildeten Söldnern finden zugleich auch in mehreren lateinamerikanischen Staaten statt. In Venezuela leitete Kubas Botschafter, Rogelio Polanco, die Veranstaltungen in Caracas. Die kubanische Botschaft in Berlin erinnert am 19. April an den Sieg gegen die Invasoren im April 1961.